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Wegweisender FIS-Kongress als Bühne im Präsidentenkampf

Zwei Wochen bevor in Österreich mit Karl Schmidhofer der neue ÖSV-Präsident inthronisiert wird, fällt auf internationaler Ebene ebenfalls eine bedeutende Entscheidung. Beim 52. Kongress des Internationalen Skiverbandes (FIS) geht diesen Freitag die Ära von Präsident Gian Franco Kasper (77) nach 23 Jahren zu Ende. Wer ihm nachfolgt, ist allerdings offen. Gleich vier Anwärter gibt es, darunter mit Sarah Lewis erstmals in der fast 100-jährigen Verbandsgeschichte eine Frau.

Alleine deshalb ist die erste umkämpfte FIS-Wahl sowie der coronabedingt erstmals virtuell abgehaltene Kongress einer der bedeutsamsten in der Geschichte des 1924 gegründeten, größten Wintersportverbandes der Welt. Lewis (56) war früher selbst Skirennläuferin und 1988 Olympiastarterin für Großbritannien. Sie hat von 1994 bis 2020 sowie seit 2000 als Generalsekretärin der FIS gedient, ehe sie vergangenen Oktober aufgrund von "Vertrauensverlust" die FIS verlassen musste.

Nun will die vom Königlichen Belgischen Skiverband nominierte Londonerin erste weibliche FIS-Chefin werden und verspricht u.a. mehr Transparenz, eine digitale Transformation, sowie die FIS in eine globale Bewegung zu verwandeln. Außerdem würde sie einen Covid-Sanierungsfonds für die Nationalverbände implementieren und auf ihr Präsidentinnenengehalt verzichten.

Weitere Kandidaten sind der aktuelle FIS-Vizepräsident und NOK-Präsident Mats Arjes aus Schweden, der in Schweden geborene und von Großbritannien nominierte, britische Geschäftsmann und Head-Chef Johan Eliasch sowie Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann. Es geht um die erst fünfte FIS-Präsidentschaft. Bisherige Präsidenten waren der Schwede Ivar Holmquist (SWE), der Norweger Nicolai Ramm Östgaard sowie die beiden Schweizer Marc Hodler (1951 bis 1998) und Kasper (seit 1998).

Gleich 20 Funktionäre bemühen sich um eine Funktion im Rat, dem 16-köpfigen FIS-Council. Während sieben davon neue Kandidaten sind und auch Arjes, Eliasch und Lehmann für den Rat kandidieren, falls sie bei der Präsidentenwahl nicht zum Zug gekommen sind, hofft Noch-ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel auf eine Wiederwahl. Gut 14 Tage bevor der 79-jährige Tiroler bei der Länderkonferenz in Villach im Zuge seiner letzten Amtshandlung als Präsident das ÖSV-Zepter an Schmidhofer übergibt, hofft Schröcksnadel via FIS-Council zumindest ein weiteres Jahr mit dem Skisport verbunden zu bleiben.

"Es ist nicht gut, wenn man in der FIS nicht vertreten ist", ist Schröcksnadel überzeugt. "Dort werden viele Entscheidungen getroffen, die für die nationalen Verbände sehr wichtig sind", weiß Schröcksnadel und baut auf gute Arbeit in der Vergangenheit. "Österreich hat eine hohe Reputation in der FIS."

Um alle Wahlprozesse planmäßig und korrekt ablaufen lassen zu können, nehmen die nationalen Skiverbände und die wahlberechtigten Delegierten im Vorfeld an Online-Schulungen teil. Der Kongress beginnt um 12.00 Uhr MESZ und ist auf dem FIS-Youtube-Kanal öffentlich über den Link https://youtu.be/I31gZ2F1XlU mitzuverfolgen.

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei Wochen bevor in Österreich mit Karl Schmidhofer der neue ÖSV-Präsident inthronisiert wird, fällt auf internationaler Ebene ebenfalls eine bedeutende Entscheidung.
  • Beim 52. Kongress des Internationalen Skiverbandes (FIS) geht diesen Freitag die Ära von Präsident Gian Franco Kasper (77) nach 23 Jahren zu Ende.
  • Gleich 20 Funktionäre bemühen sich um eine Funktion im Rat, dem 16-köpfigen FIS-Council.