Spätes Adeyemi-Tor rettet Salzburg 1:1 gegen den WAC
Salzburg-Trainer Jesse Marsch stellte im Hinblick auf das Cupfinale auf sechs Positionen um. So kam David Affengruber (20) in der Innenverteidigung zu seinem Startelfdebüt, zudem begannen diesmal Patrick Farkas, Luka Sucic, Nicolas Seiwald, Bernardo und Adeyemi. Das Durchschnittsalter von Mittelfeld und Offensive betrug damit ziemlich genau 20 Jahre. Beim WAC debütierte der 18-jährige Tarik Muharemovic anstelle von Luka Lochoshvili in der Innenverteidigung, im Sturm kam Thorsten Röcher statt Dario Vizinger.
Der Matchplan des WAC, die Partie möglichst lange offen zu halten, ging wie schon im "Hinspiel" am Sonntag auf. Erspielten sich Michael Liendl und Co. in der ersten Hälfte noch keine nennenswerte Chance, setzten sie nach dem Seitenwechsel deutlich mehr Nadelstiche.
Marsch brachte zu Beginn bzw. im Laufe der zweiten Hälfte mit Kristensen, Andre Ramalho, Enock Mwepu, Noah Okafor und Patson Daka frische Kräfte. Statt einer echten Trendwende kam aber das bittere Erwachen. Nach einem Liendl-Freistoß köpfelte Unglücksrabe Affengruber (68.) den Ball ins eigene Tor. Zweimal verfehlte Daka in der Folge aus Drehschüssen den Kasten knapp (72., 73.), sechs Minuten später knallte Adeyemi den Ball zum zweiten Mal an die Latte - diesmal aus der Ferne.
Der WAC machte die "Wand", die Angriffe der Gastgeber wurden mit Fortdauer immer wütender. Noch aber ging ein Dropshot von Sucic daneben (80.) und wurde Kristensen geblockt (82.). Schließlich aber war Adeyemi nach Vorlage von Okafor aber doch zur Stelle, um zumindest einen Punkt zu retten.
Salzburg-Verfolger Rapid sicherte derweil den zweiten Platz ab. Durch das 3:2 bei WSG Tirol baute man den Vorsprung auf den Dritten Sturm Graz vier Runden vor Schluss auf sechs Zähler aus. Bei den Tirolern war fast die gesamte Abwehr neu, nur David Gugganig blieb drinnen. Das sorgte nicht für Stabilität, der als Rechtsverteidiger aufgebotene Renny Smith patzte gleich zu Beginn. Eine Ljubicic-Flanke beförderte er per Kopf statt seitlich aus der Gefahrenzone genau in die Mitte zu Christoph Knasmüllner (5.), der vom Sechzehner überlegt ins Eck einschoss.
Mateo Barac (33.) und Kelvin Arase, der nach einem Petsos-Fehlpass drüberschoss (34.) sowie an Benjamin Ozegovic scheiterte (43.), verabsäumten es, in einer insgesamt wenig ereignisreichen ersten Hälfte nachzulegen. Nach Wiederbeginn war im Tivoli Stadion Tirol deutlich mehr los. Zuerst kamen die Tiroler dank Rapid-Mithilfe zurück in die Partie. Nachdem der Ball zuvor an der Querlatte gelandet war, flankte Tobias Anselm zur Mitte, wo Barac (51.) das Leder unglücklich per Kopf in das eigene Tor bugsierte.
Die Gäste ließen sich aber nicht verunsichern, Thorsten Schick konnte überlegt zur Mitte geben, wo Arase (55.) aus kürzester Distanz vollendete. Das 2:2 verhinderte in der Folge Rapid-Tormann Richard Strebinger mit einer super Abwehr bei einem Abschluss von Anselm (68.). Vier Minuten später leistete sich der 28-jährige Schlussmann dafür einen groben Schnitzer, kam bei einer weiten Naschberger-Flanke weit aus dem Tor und nicht richtig an den Ball, wovon Anselm profitierte. Der "Joker" verschaffte sich Platz und bezwang Strebinger, der nicht mehr entscheidend abwehren konnte.
Da sich die Tiroler aber einfach zu viele Nachlässigkeiten in der Abwehr leisteten, wurde es nichts mit einem Punktgewinn. Taxiarchis Fountas (76.). wurde am Sechzehner völlig vergessen, konnte unbedrängt abziehen und traf wuchtig genau in den Winkel. Rapid hielt somit auch die Minimalchance auf den Titelgewinn am Leben.
Parallel dazu verpasste es der LASK, sich an Sturm Graz vorbei wieder auf Platz drei zu hieven. Die Linzer zeigten beim 0:0 gegen die Steirer am Mittwoch die wohl beste Leistung in der Meistergruppe, ließen ihre Möglichkeiten aber ungenutzt. Sturm schoss kein einziges Mal aufs Tor der Hausherren, haderte am Ende aber mit einem nicht gegebenen Tor von Stefan Hierländer.
Der LASK attackierte energisch und früh. Bis zur 10. Minute ergaben sich zwei große Möglichkeiten für die Linzer. Zunächst tauchte Husein Balic nach einem weiten Pass vor Jörg Siebenhandl auf, Jusuf Gazibegovic rettete für seinen geschlagenen Torhüter. Nach dem anschließenden Eckball verschaffte sich Gernot Trauner Platz, setzte den Kopfball aus wenigen Metern aber knapp daneben.
Die nächste Chance des dominanten LASK durch einen Lattentreffer von Johannes Eggestein (20.) entstand zufällig, als der Deutsche den Ball mit dem Rücken zum Tor Richtung Gehäuse bugsierte. Lukas Grgic schloss dann noch hart, aber unplatziert ab - Siebenhandl parierte (37.). Nach einer einseitig verlaufenen Spielhälfte hatten die Linzer nur die Chancenverwertung zu bemängeln.
Nach Seitenwechsel kam Sturm verbessert zurück und konnte die Partie ausgeglichener gestalten. Beim LASK fiel Potzmann aufgrund einer Oberschenkelblessur aus. Thalhammer schickte in einem Aufwischer neben Petar Filipovic auch Peter Michorl (für Holland) und Thomas Goiginger (für Balic) aufs Feld. Einmal landete der Ball dann doch im Netz. Der Treffer von Hierländer wurde aufgrund einer kaum sichtbaren Abseitsstellung allerdings nicht gegeben (73.).
Auf der Gegenseite schoss Reinhold Ranftl ins Außennetz. Der LASK musste dem betriebenen Aufwand dann auch Tribut zollen. Mit Wiesinger verletzte sich in der Schlussphase noch ein zweiter Linzer, als er mit den Fuß umknickte. Der Verteidiger musste auf der Trage vom Feld.
Zusammenfassung
- Red Bull Salzburg und der LASK sind am Mittwoch in der Fußball-Bundesliga bei ihren Generalproben für das Cupfinale am Samstag nicht über Remis hinausgekommen.
- Die mit mehreren Reservisten angetretenen Salzburger mussten sich gegen den WAC nach Rückstand mit einem 1:1 begnügen.
- Zuerst kamen die Tiroler dank Rapid-Mithilfe zurück in die Partie.
- Parallel dazu verpasste es der LASK, sich an Sturm Graz vorbei wieder auf Platz drei zu hieven.