Rehrl holt mit Kombi-Bronze 100. ÖSV-WM-Medaille
Der Steirer verbesserte sich von Sprung-Rang vier auf der Normalschanze aus nach dem 10-km-Langlauf auf Rang drei und gewann damit seine vierte WM-Bronzemedaille nach einem Triple in Seefeld 2019. Rehrl kam mit 21,0 Sekunden Rückstand auf den norwegischen Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber ins Ziel, Silber holte der Deutsche Julian Schmid (+19,4).
"Es war so ein Bomben-Ski"
"Ich bin ein bisschen sprachlos", sagte Rehrl. "Es war zach in der zweiten Runde. Ein Dank an das Serviceteam, es war so ein Bomben-Ski, es war unglaublich. Ich wollte Silber auch noch. Der Schmid ist echt gut im Finish, aber ich bin auch nicht so schlecht. Julian hat gute Führungsarbeit geleistet, er hat es sich verdient. Jetzt muss einmal ein gescheiter Sprung her und 25 Sek. Vorsprung. Dann nehme ich vielleicht auch einmal einen ersten Platz mit."
Der Salzburger Stefan Rettenegger wurde Siebenter (+48,6), der Tiroler Gesamtweltcup-Führende Johannes Lamparter im selben Achter-Pulk Gesamt-Elfter (+49,2) und Martin Fritz 14. (+50,8). Während der Steirer nach einem guten Sprung von Rang fünf aus losgelaufen war, starteten Lamparter und Rettenegger nach nicht so gelungenen Versuchen von den Positionen 17 und 19 ihren Angriff. Rettenegger wird von derselben Skifirma wie Rehrl ausgerüstet und durfte ebenso auf sehr gutes Material zurückgreifen. Der 23-Jährige überholte so auch Lamparter und distanzierte ihn noch.
"Das ist das einzig Positive heute"
Für den siebenfachen Saisonsieger war es ein Tag zum Vergessen. "Abhaken und weitermachen. Ich werde so schnell wie möglich über meine Leistung hinwegschauen können und mich für die Großschanze neu aufstellen. Es kann sein, dass die Wettkampfpause letzte Woche nicht gut war. Ich bin selbst ein bisschen ratlos." Der 21-Jährige freute sich am Tag vor der Mixed-Konkurrenz jedenfalls mit Rehrl: "Das taugt mir am meisten. Das ist das einzig Positive heute. Franz-Josef, so fighten und das auf der Kleinschanze, Hut ab."
Der Gelobte war eine Sekunde hinter Schmid losgelaufen und blieb das gesamte Rennen über beim Deutschen. Gemeinsam liefen sie zum zeitgleich mit Riiber gestarteten Ryota Yamamoto auf und ließen den Japaner im zweiten Teil des Rennens stehen. Mario Stecher, Sportlicher Leiter im ÖSV u.a. für die Kombination, zeigte sich begeistert: "Wenn man den Sprungverlauf hernimmt, war es mehr als überraschend, dass er (Rehrl, Anm.) das ins Ziel bringt. Und dass er nicht nur mit Schmid mitläuft, sondern das Tempo auch diktiert. Das ist schon eine sensationelle Leistung."
"Das war richtig, richtig gut"
Rettenegger war über seine Langlaufleistung glücklich, nachdem er seine starke Weite vom Probesprung im Bewerb nicht in den Auslauf gesetzt hatte. "Das war richtig, richtig gut. Mir ist die Kraft nicht ausgegangen. Ich als leichter Athlet schwebe ein bisschen auf dem Gatsch, das hilft mir", bezog sich der dreimalige Fünfte in dieser Weltcupsaison auf die bei frühlingshaften Temperaturen tiefen Bedingungen." Sein Zimmerkollege Fritz hätte mehr erhofft: "Bei mir war es vom Start weg ein Kampf. Ich wollte dazulaufen (zu Rehrl, Anm.), da haben mir ein paar Sekunden gefehlt."
Riiber wiederum bewies sich einmal mehr als stärkster Kombinierer im Feld. Nachdem er nach der ersten Konkurrenz des Seefeld-Triples Ende Jänner aus dem Weltcup ausgestiegen war und sich noch von einem Infekt zu erholen hatte, bereitete er sich abseits des norwegischen Teams individuell auf die Titelkämpfe vor. "Ich wollte einfach nach vor und nicht zurückschauen", erläuterte der 25-Jährige. Der nun fünffache Weltmeister hatte schon 2019 in Seefeld Gold von der Normalschanze geholt. "Jetzt habe ich drei in Serie und ein Saisonziel schon geschafft."
Zusammenfassung
- Kombinierer Franz-Josef Rehrl hat am Samstag Österreichs 100. Medaille im Rahmen von nordischen Ski-Weltmeisterschaften geholt.
- Rehrl kam mit 21,0 Sekunden Rückstand auf den norwegischen Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber ins Ziel, Silber holte der Deutsche Julian Schmid (+19,4).
- Der Salzburger Stefan Rettenegger wurde Siebenter, der Tiroler Gesamtweltcup-Führender Johannes Lamparter Elfter und der Steirer Martin Fritz 14.