ÖFB-U19 nach 3:2 gegen Serbien im Play-off um U20-WM-Ticket
Rapids Leopold Querfeld brachte die Österreicher in der 25. Minute voran und sorgte nach dem Ausgleich von Marko Lazetic (44.) mit seinem zweiten Treffer (56.) auch für die neuerliche Führung. Lukas Wallner (66.) machte in der Folge den Sack zu. An allen drei Treffern war Rapids Offensivakteur Yusuf Demir beteiligt, jeweils war ein Eckball des Ex-FC-Barcelona-Kickers Ausgangspunkt der Aktion. "Das war nicht nur ein Sieg des Willens, sondern auch der einstudierten Standardsituationen. Das ist ein Markenzeichen von uns", sagte Scherb im ORF-Interview.
Der Anschlusstreffer von Petar Ratkov (88.) kam zu spät. Damit gab es nach dem Auftakt-0:2 gegen den makellosen Gruppensieger England und dem bitteren 2:4 gegen Israel ein Erfolgserlebnis für die ÖFB-Truppe. Die überholte noch Serbien (1) und landete einen Zähler hinter Israel (4). "Ich bin ziemlich erledigt, das geht sehr an die Substanz. Die letzten Tage waren sehr intensiv, wir haben viel gesprochen, viel analysiert und es gut hingebracht", verlautete Scherb. Die Israeli sicherten sich den zweiten Halbfinalplatz und bekommen es mit Frankreich zu tun, England misst sich mit Italien. Die Partien findet wie das Play-off am Dienstag statt.
Scherb nahm im Vergleich zum Israel-Spiel drei Änderungen vor. Leonardo Ivkic, Benjamin Kanuric und Jakob Knollmüller rückten anstelle von Florian Wustinger, Dominik Weixelbraun und Onurhan Babuscu in die Startelf. Knollmüller war auch gleich an der ersten guten Aktion beteiligt, erkämpfte sich in der eigenen Hälfte den Ball und schoss am Ende am langen Eck vorbei (6.). Auf der anderen Seite wurde Ognjen Ajdar erstmals gefährlich, verfehlte das Gehäuse aber deutlich (17.).
Demir agierte oft als vorderste Spitze, sein Schuss aus 17 Metern wurde zur Ecke pariert (24.). Daraus resultierte der Führungstreffer in einer Rapid-Kombination. Querfeld stieg in der Mitte am höchsten und traf aus weniger als fünf Metern per Kopf. Kanuric hätte nachlegen können, schoss aber vorbei (42.). Nichts deutete auf einen Ausgleich hin, der fiel aber trotzdem. Nach einer Knezevic-Hereingabe kam Ajdar nicht richtig zum Abschluss, bediente damit aber genau Lazetic, der aus kurzer Distanz nur noch vollenden musste. Beinahe wäre es noch bitterer gekommen, Elias Scherf parierte einen Ajdar-Außenrist-Abschluss (45.+2).
Nach Wiederbeginn waren die ÖFB-Junioren deutlich effizienter und präsentierten sich weiterhin bärenstark nach Eckbällen. Querfeld kam im Strafraum glücklich an den Ball, scheiterte im ersten Versuch noch an Ognjen Lukic, verwertete via Abstauber dafür souverän. "Es ist auf jeden Fall was Besonderes. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal zwei Tore geschossen habe, ich habe auch schon auf eines lange warten müssen", sagte Querfeld.
In der 66. Minute war es Wallner, der glücklich bedient wurde und ebenfalls seine Kopfball-Qualitäten zeigte. Damit machten die Österreicher auch ihrem Trainer ein nachträgliches Geschenk anlässlich dessen 53. Geburtstag am vergangenen Donnerstag. Österreich kämpft nun um die fünfte Teilnahme an einer U20-WM nach 1983 (Mexiko), 2007 (Kanada/Platz vier), 2011 (Kolumbien) und 2015 (Neuseeland). "Das Momentum können wir mitnehmen. Wir freuen uns jetzt einmal über den Sieg und denken erst morgen an das Play-off", so Scherb.
Zusammenfassung
- Die ÖFB-Auswahl feierte am Samstag zum Abschluss der EM-Gruppenphase in Banska Bystrica einen 3:2-Erfolg gegen Serbien und belegte in der Gruppe B mit drei Punkten damit den dritten Tabellenrang.
- Dadurch kämpft die Truppe von Teamchef Martin Scherb am Dienstag im Play-off gegen den Pool-A-Dritten und Gastgeber Slowakei um einen WM-Startplatz.
- Scherb nahm im Vergleich zum Israel-Spiel drei Änderungen vor.