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ÖFB-Team überzeugt zum Jahresabschluss mit 2:0 gegen Italien

Das österreichische Fußball-Nationalteam hat sich mit einer eindrucksvollen Leistung aus dem Länderspiel-Jahr verabschiedet. Die ÖFB-Auswahl besiegte Europameister Italien am Sonntag in Wien völlig verdient mit 2:0 (2:0).

 Es war Österreichs erster voller Erfolg gegen Italien seit 1960. Die Tore in der Neuauflage des EM-Achtelfinales von 2021 vor lediglich 18.000 Zuschauern im Ernst Happel Stadion erzielten Xaver Schlager (6.) sowie David Alaba per Freistoß (35.).

Sieben Änderungen in der Aufstellung

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick setzte auf ein 4-4-2-System mit Salzburgs Junior Adamu als zweitem Stürmer neben Marko Arnautovic. Der 21-Jährige stand in seinem dritten Länderspiel-Einsatz erstmals in der Startformation. Die Viererabwehr bildeten Stefan Posch, Philipp Lienhart, Kapitän Alaba und Maximilian Wöber, davor agierten ebenfalls erwartungsgemäß Christoph Baumgartner, Schlager, Nicolas Seiwald und Marcel Sabitzer.

Inklusive Torhüter Heinz Lindner nahm Rangnick damit gegenüber dem mageren 1:0 im Test am Mittwoch in Malaga gegen Andorra sieben Änderungen vor. Vom verlorenen EM-Achtelfinale (1:2 n.V.) vor eineinhalb Jahren unter Franco Foda standen fünf ÖFB-Kicker auch diesmal in der Anfangsformation. Bei den Italienern, bei denen sich mit Roberto Mancini auch der Teamchef nicht geändert hatte, waren es sechs Akteure.

Aggressiver Start

Die Österreicher, erst am Vorabend vom einwöchigen Trainingslager aus Marbella zurückgekehrt, starteten äußerst aggressiv. Schlager nahm Italiens Regisseur Marco Verratti an der Mittellinie den Ball ab. Arnautovic brachte das Spielgerät nach vor, bediente nach zwei Übersteigern erneut den Leipzig-Profi, dessen Schuss auch Stargoalie Gianluigi Donnarumma nicht mehr entscheidend abzulenken vermochte. Für Schlager war es im 33. Länderspiel der dritte Treffer, für das ÖFB-Team der erste in einem Heimspiel gegen Italien seit 1970.

Die Rangnick-Elf setzte nach, blieb bei drei Grad die gefährlichere Mannschaft. Baumgartner bediente Seiwald, dessen Schuss nach einem Haken über das Tor abgefälscht wurde (9.). Eine Minute später lenkte Adamu einen Baumgartner-Schuss mit der Ferse zu zentral auf Donnarumma. In der 15. Minute setzte sich Arnautovic auf der linken Seite sehenswert durch, Adamu brachte den Ball nicht im Tor unter. Der Salzburg-Stürmer hatte eine weitere Großchance. Nach einem Fehler von Francesco Acerbi traf er aber nur die Außenstange (30.).

Führung mit Traumtor ausgebaut

Fünf Minuten später überraschte Alaba mit einem scharfen, aber nicht unhaltbaren Freistoß aus rund 25 Metern Donnarumma. Es war Alabas 15. Länderspiel-Tor, sein erstes seit mehr als drei Jahren, als er in der EM-Qualifikation gegen Nordmazedonien (2:1) getroffen hatte. Donnarumma rehabilitierte sich, indem er einen Sabitzer-Schuss aus der Ecke fischte (37.). Die Italiener kamen vor der Pause kaum gefährlich vors Tor, wirkten fehleranfällig und von der Aggressivität der Österreicher überrascht. Lindner wurde erstmals in der 41. Minute bei einem Schuss von Matteo Politano geprüft.

Italien mit Veränderungen in Halbzeit zwei

Mancini tauschte zur Pause viermal, brachte unter anderem EM-Achtelfinal-Torschütze Federico Chiesa. Am Drücker blieben vorerst aber die Österreicher. Arnautovic schoss zu zentral auf Donnarumma (46.). Posch ließ eine hundertprozentige Chance liegen, als er nach Sabitzer-Flanke per Kopf völlig alleine am Italien-Keeper scheiterte (48.). Italien erarbeitete sich etwas mehr Zugriff auf die Partie, die erste klare Torszene ließen Alaba und Co. aber erst in der 70. Minute zu, als Giacomo Raspadori aus kurzer Distanz an Lindner scheiterte.

Rangnick stellte wenig später mit der Hereinnahme von Phillipp Mwene für Wöber und Michael Gregoritsch für Arnautovic in der Defensive auf eine Fünferkette um. Zehn Minuten vor Schluss kamen auch noch Florian Grillitsch für Baumgartner und Romano Schmid für Adamu in die Partie. Ein Chiesa-Schuss ging über das Tor (80.), Italien vermochte nicht mehr zuzusetzen.

Das ÖFB-Team hatte seit Dezember 1960 davor 14 Partien in Folge nicht gegen die Italiener gewonnen. Der bisher letzte Heimsieg datierte vom März 1958. Seither hatte es in fünf Duellen in Wien vier Niederlagen gesetzt. Den Österreichern waren dabei gegen den südlichen Nachbarn nur zwei Treffer gelungen - ebenso viele waren es an diesem Abend.

Rangnick verbesserte seine Bilanz als ÖFB-Teamchef in acht Spielen auf drei Siege und ein Remis bei vier Niederlagen. Der Deutsche hatte als Ziel ausgegeben, die beiden abschließenden Tests des Jahres gegen Andorra und Italien zu gewinnen. Die nächsten Länderspiele stehen erst in mehr als vier Monaten auf dem Programm. Dann starten die Österreicher mit Heimspielen gegen Aserbaidschan (24. März) und Estland (27. März) - aller Voraussicht nach jeweils in Linz - in die EM-Qualifikation.

ribbon Zusammenfassung
  • Die ÖFB-Auswahl besiegte Europameister Italien am Sonntag in Wien völlig verdient mit 2:0 (2:0).
  • Es war Österreichs erster voller Erfolg gegen Italien seit 1960.
  • ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick setzte auf ein 4-4-2-System mit Salzburgs Junior Adamu als zweitem Stürmer neben Marko Arnautovic.
  • Für Schlager war es im 33. Länderspiel der dritte Treffer, für das ÖFB-Team der erste in einem Heimspiel gegen Italien seit 1970.