Clement NoelAPA/AFP/Lehtikuva/Jussi Nukari

Noël gewinnt auch Gurgl-Slalom, ÖSV-Star Feller erneut out

Clément Noël bleibt im Slalom zu Saisonstart das Maß aller Dinge. Der Franzose gewann am Sonntag in Gurgl eine Woche nach Levi auch den zweiten Weltcup-Torlauf des Winters souverän.

Bester Österreicher war Lokalmatador Fabio Gstrein als Neunter. Die ÖSV-Männer sind in der WM-Saison damit weiter ohne Podestplatz. Vorjahressieger Manuel Feller schied ebenso wie die Weltcup-Rückkehrer Lucas Pinheiro Braathen und Marcel Hirscher bereits im ersten Durchgang aus.

In Levi hatte sich Noël acht Zehntelsekunden vor Henrik Kristoffersen durchgesetzt. Im Ötztal verwies der Olympiasieger vor 9.800 Fans, darunter FIS-Präsident Johan Eliasch, den Schweden Kristoffer Jakobsen (+0,43 Sekunden) und den Norweger Atle Lie McGrath (+0,44) auf die Plätze.

Seine Überlegenheit bei eisigen Verhältnissen hatte Noël vor allem im ersten Durchgang mit 0,88 Sekunden Vorsprung auf McGrath unter Beweis gestellt. Für den 27-Jährigen war es der insgesamt 12. Weltcup-Sieg, der dritte auf österreichischem Schnee nach Kitzbühel 2019 und Schladming 2023.

Manuel Feller: "Enttäuschend"

Feller hielt als einer der wenigen im ersten Lauf in Teilzeiten mit Noel mit, fädelte nach starkem Start aber ein und kam nach dem Riesentorlauf-Auftakt in Sölden und dem Levi-Slalom auch im dritten Saisonrennen nicht ins Ziel. "Natürlich schon enttäuschend, die Form hätte gepasst", meinte der Tiroler. "Ich habe von Anfang an attackiert und bin mit zu wenig Höhe in die Haarnadel - das ist der Slalomsport. Schlimmer wäre es, wenn ich die Zeit suchen müsste."

Dass genau im Rennen der erste Einfädler im ganzen Jahr passiere, sei schade. Auch im Training sei ihm das nie widerfahren, versicherte Feller. Zweifel würden wegen der Ausfälle aber nicht aufkommen. Der 32-Jährige übte sich in Galgenhumor: "Das ist alles Taktik. Selbstvertrauen hoch halten, Erwartungen niedrig halten. Das passt schon." In der Vorsaison war der Sieger des Disziplinen-Weltcups im Slalom nie ausgeschieden und immer in die Top 5 gefahren.

Für den nach einem Jahr Auszeit nun für Brasilien startenden Braathen setzte es nach zwei vierten Plätzen den ersten Rückschlag, für den für die Niederlande antretenden Hirscher bereits den zweiten. In Levi hatte der achtmalige Gesamtweltcup-Sieger als 46. den zweiten Durchgang verpasst, diesmal rutschte er auf der Eispiste aus. "So bin ich ein bisschen fehl am Platz. Es macht nicht wirklich Spaß", erklärte der 35-Jährige. Das Tuning auf dem Eis sei schwierig gewesen. "Einer hat es gewaltig getroffen, unfassbar", sagte Hirscher über Noël.

Österreicher fielen im zweiten Lauf zurück

Gstrein traf es im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so gut wie im ersten, als er auf Rang vier gefahren war. Ein Fehler im Mittelteil kostete den Ötztaler eine bessere Platzierung und die Chance auf sein erstes Weltcup-Podest. Am Ende fehlten dem 27-Jährigen 0,97 Sekunden auf Noël.

Auch die weiteren Österreicher fielen im zweiten Lauf zurück - Dominik Raschner von Rang 11 auf 12, Adrian Pertl von 18 auf 20, Joshua Sturm von 17 auf 25 und der Vorjahresdritte Michael Matt von 19 auf 29. Kombinations-Olympiasieger Johannes Strolz schied ebenso wie Christian Hirschbühl bereits im ersten Durchgang aus. Beide hatten es schon in Levi nicht in die Entscheidung geschafft und müssen weiter auf ihr erstes Saisonergebnis warten.

Video: Marcel Hirscher zurück - Rekord in Sölden

ribbon Zusammenfassung
  • Clément Noël triumphierte erneut im Slalom, diesmal in Gurgl, und setzte sich mit 0,43 Sekunden Vorsprung vor Kristoffer Jakobsen durch. Es war sein insgesamt 12. Weltcup-Sieg und der dritte auf österreichischem Schnee.
  • Fabio Gstrein wurde als bester Österreicher Neunter, während Manuel Feller nach einem Einfädler im ersten Durchgang ausschied. Der ÖSV wartet weiterhin auf den ersten Podestplatz der Saison.
  • Das Rennen verfolgten 9.800 Fans, darunter FIS-Präsident Johan Eliasch. Marcel Hirscher und Lucas Pinheiro Braathen schieden ebenfalls früh aus.