Golf: Straka verpasst nach Krimi im Stechen Memphis-Sieg
Straka spielte am Schlusstag eine gute 67er-Runde und kam gesamt auf 265 Schläge (15 unter Par). Zalatoris war mit einen Schlag Rückstand auf den Austroamerikaner in den Sonntag gegangen und glich mit einer 66 aus. Somit ging es in die Verlängerung, wo auf den ersten zwei Löchern keine Entscheidung fiel. Auf dem dritten Extra-Loch, der 11, hatte dann Zalatoris das bessere Ende für sich. Der US-Golfer kam mit einem Strafschlag mit Bogey ins Ziel, während Straka seinen Ball zunächst wasserte, danach bunkerte und damit nur mehr ein Doppel-Bogey erreichen konnte.
"Es war ziemlich verrückt", sagte Straka in einer ersten Reaktion. "Auf diesem Platz bist du bei jedem Schlag am Rande deiner Komfortzone. Dann kommen noch die Nerven dazu", meinte der Longhitter sichtlich von den Anstrengungen gezeichnet. "Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber ich freue mich für Will, der hat es verdient", zeigte sich der Zweitplatzierte fair.
Für seinen Premierensieg auf der PGA-Tour kassierte Zalatoris, der heuer bei den US Open und dem PGA Championship jeweils Zweiter geworden war, 2,7 Millionen Dollar (2,63 Mio. Euro). In der Weltrangliste, die weiter Scottie Scheffler anführt, ist der 25-Jährige nun bereits auf Platz neun, in der FedExCup-Wertung übernahm er die Führung. Straka verbesserte sich auf Rang acht im FedEx-Ranking, in der Weltrangliste kletterte er um 26 Plätze und erreichte mit Position 43 ein neues Karriere-Hoch.
Einen rabenschwarzen Tag erwischte unterdessen der nach Runde drei Führende J.J. Spaun aus den USA. Mit einer 78er-Runde wurde er auf Rang 42 durchgereicht.
Das sensationelle Abschneiden beim ersten FedExCup-Playoff-Turnier kommt gemessen an Strakas letzten Leistungen etwas überraschend. Der Austroamerikaner hatte bei seinen letzten sechs Turnieren jeweils den Cut verpasst. Im TPC Southwind im Südosten der Tennessee-Metropole Memphis zeigte Straka aber vier konstant starke Runden und war von Beginn an vorne mit dabei. Am Ende fixierte er sein viertes Top-Ten-Ergebnis heuer, auch das ist eine Karriere-Bestleistung.
Matthias Schwab hingegen hatte beim St. Jude Championship, wo die Top-125 des FedExCups abschlugen, den Cut verpasst und damit seine Saison beendet. Beim zweiten Play-off-Turnier ab kommendenden Donnerstag, dem ebenfalls mit 15 Mio. Dollar dotierten BMW Championship in Wilmington/Delaware, starten nur mehr die besten 70. Einen Cut gibt es nicht.
Beim Finalturnier in Atlanta (Tour Championship) eine Woche später sind es gar nur mehr die Top 30. Straka hat sich für beide Bewerbe qualifiziert, als erster Österreicher überhaupt, und kann noch kräftig Punkte und Preisgeld sammeln. "Ich freue mich auf mein erstes BMW Championship und mein erstes Tourfinale. Zeit heißzulaufen!", schrieb Straka auf Instagram.
Zusammenfassung
- Golfprofi Sepp Straka hat seinen zweiten Sieg auf der PGA-Tour nur hauchdünn verpasst.
- Der gebürtige Wiener zog am Sonntag in einem dramatischen Stechen um das mit 15 Mio. Dollar dotierte St. Jude Championship in Memphis gegen Will Zalatoris aus den USA den Kürzeren und wurde damit Zweiter.
- Das sensationelle Abschneiden beim ersten FedExCup-Playoff-Turnier kommt gemessen an Strakas letzten Leistungen etwas überraschend.