Selmen Sassi - Arsene WengerPrivat

Dieser Österreicher coacht mit Arsène Wenger

Ein Österreicher als rechte Hand von Arsène Wenger? Das ist Selmen Sassi. Im PULS 24 Interview spricht der 35-Jährige über seine Erfahrungen mit der Trainer-Legende.

Selmen Sassi fungiert als rechte Hand von Arsène Wenger. Gemeinsam mit der Trainer-Legende betreibt der gebürtige Österreicher Fußball-Entwicklungshilfe für den Weltverband FIFA.

Sassi, der fünf Sprachen fließend beherrscht, war bereits Jugendtrainer beim SK Rapid sowie in England bei Southampton und Portsmouth. Nun lernt der Wiener von seinem Kindheitsidol Arsène Wenger - und hofft damit den nächsten Schritt zu erreichen.

PULS 24: Sie arbeiten im FIFA-Programm "TDS - Talent Development Scheme" als Talente-Trainer an der Seite des legendären Arsène Wenger. Welche Aufgabe haben Sie dabei?

Selmen Sassi: Das neue Programm der FIFA bietet jedem Talent global die Chance, sich noch besser zu entwickeln. Fußball-Entwicklungsländer werden dabei gestärkt - und das Ganze unter der Leitung von Arsène Wenger. Ich als Trainer werde in verschiedene Länder ausgesandt, um Verbände zu unterstützen, Strukturen zu verbessern und vor allem mein Know-how zu teilen.

Wie lautet dabei das konkrete Ziel?

Wir gehen individuell auf die Probleme der jeweiligen Nationen ein und wollen dabei helfen, Lösungen für eine bessere Fußball-Entwicklung zu schaffen.

Wie sieht der Kontakt zu Arsène Wenger aus?

Der ist hervorragend. Ich bin ein großer Arsenal-Fan, er weiß das auch. Das verbindet uns. Arsène arbeitet wie ein 20-Jähriger, ist zu 100 Prozent involviert und für alle Coaches immer erreichbar. Er gibt nicht nur seinen Namen für das Projekt her.

Was macht ihn so besonders?

Arsène ist ein Visionär. Wenn er sich ein Ziel setzt, macht er alles, um dieses auch umzusetzen. Als er bei Arsenal begonnen hatte, sprach er von einer perfekten Saison. Viele haben über ihn gelacht. Er hatte aber den Mut, davon zu träumen und wie wir alle wissen, ist ihm die perfekte Saison ohne Niederlage auch gelungen.

Selmen Sassi - Arsene WengerPrivat

Selmen Sassi an der Seite des legendären Arsène Wenger.

Was können Sie von Wenger für Ihre Zukunft als Trainer mitnehmen?

Der Jugend vertrauen - ob Spielern oder auch jungen Trainern. Arsène sieht Talente und fördert sie. Das möchte ich mitnehmen. Und natürlich seine Art, Wünsche und Ziele zu visualisieren und diese hartnäckig zu verfolgen.

Sie haben zuletzt im englischen Nachwuchsfußball gearbeitet. Wo sind die größten Unterschiede zur Jugendarbeit in Österreich?

In Österreich hat sich der Nachwuchsfußball wirklich gut entwickelt. Klubs wie Salzburg, Rapid, aber auch andere machen einen richtig guten Job. Der große Unterschied auf der Insel sind vor allem die finanziellen Möglichkeiten - plus die Infrastruktur. Trainer-Teams können bereits im Nachwuchs auf höchstem Niveau arbeiten. Für die Engländer ist die Jugend eine Herzensangelegenheit.

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Und wie wirkt sich das auf ihre sportlichen Leistungen aus?

Auf sportlicher Ebene sind die jungen Spieler auf der Insel im körperlichen Bereich oft weiter und können daher schon früher bei den Erwachsenen Fuß fassen.

Wo wird Ihre Reise hingehen?

Mein Ziel ist es, im Profi-Fußball den nächsten Schritt zu machen. Entweder als Co-Trainer oder als Cheftrainer. Eine Rückkehr nach Österreich würde mich definitiv sehr reizen, denn ich werde hier die UEFA-Pro-Lizenz machen. Zurzeit erfüllt mich die Arbeit an der Seite von Arsène Wenger, aber ab Sommer wäre ich für einen Posten offen.

Mitarbeit: Johannes Pressler

ribbon Zusammenfassung
  • Selmen Sassi, 35, ist die rechte Hand von Arsène Wenger im FIFA-Programm "TDS - Talent Development Scheme" und unterstützt weltweit Fußball-Entwicklungsländer.
  • Der gebürtige Österreicher, der fünf Sprachen fließend spricht, war zuvor Jugendtrainer bei SK Rapid, Southampton und Portsmouth.
  • Sassi plant, im Profifußball weiter aufzusteigen und möchte die UEFA-Pro-Lizenz in Österreich erwerben.