Austria Wien hat Lauf, aber "noch nichts gewonnen"
In Wien-Favoriten hängt der Himmel voller violetter Geigen. Der 3:0-Sieg über Altach zum Herbst-Abschluss am Sonntag lässt die Austria nur drei Punkte hinter Sturm Graz auf Platz zwei überwintern, zum ersten Mal seit der Saison 1990/91 feierte man acht Liga-Siege in Folge.
Im Moment des unerwarteten Erfolgs erinnerte sich Coach Stephan Helm an "zu viel Negativität" zu Saisonbeginn und versuchte den Ball flach zu halten: "Wir haben noch nichts gewonnen."
Schwieriger Saisonstart
Die Aussage verwundert nicht, Helm hat in der laufenden Saison schon viel erlebt. Gleich zu Beginn rasselte sein Team in der Qualifikation zur Conference League gegen den finnischen "No name" Ilves Tampere aus dem Bewerb.
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So mancher sah das "Experiment" Helm bereits gescheitert. "Die Anfangszeit hat mich an meine eigenen Limits gebracht", meinte der Burgenländer nun.
"Es hat mir nicht getaugt, dass der Ball von jedem aufgenommen wurde. Es war erst eine sehr kurze Amtszeit, da muss man ein bissl realistischer bleiben", so Helm.
So oder so hat er mit seiner Mannschaft Kritiker eines Besseren belehrt. Nach einer überschaubaren Erfolgsbilanz von zwei Siegen, drei Remis und drei Niederlagen in den ersten acht Runden drehten die "Veilchen" ab 5. Oktober ordentlich auf.
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Starkes Torverhältnis
Seitdem gingen die Austrianer achtmal als Gewinner vom Platz - neunmal, wenn man auch den Cup hinzuzählt. Die Torbilanz von 16:3 in der Acht-Spiele-Spanne liest sich nicht minder beeindruckend. "Wir verteidigen einfach gut", sagte Kreativmotor Dominik Fitz.
Kapitän Manfred Fischer fühlt sich pudelwohl. "Mir taugt die Mentalität unserer Mannschaft. Die geht raus, spielt ihr Spiel. Wir sind zusammengewachsen, uns kann nichts aus der Ruhe bringen", erklärte der Steirer.
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Fischer gab auch zu: "Wir wissen, wo wir herkommen. [...] Acht Siege in Folge, ich glaube, das hätten wir uns auch nicht zugetraut. Ich bin froh, dass wir es uns bewiesen haben."
Dass es ausgerechnet jetzt in die Winterpause geht, behagt den Spielern nicht unbedingt. "Nach so einer Serie gefällt uns das gar nicht gut. Aber wir gehen mit einem super Gefühl in den Urlaub", betonte Fitz.
"Wir müssen diese Positivität in die vier Wochen mitnehmen", stimmte Helm zu.
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"Packung" im Februar
Nach dem Trainingsbeginn am 4. Jänner wartet mit dem Sturm-Doppel in Cup und Liga (1. bzw. 8. Februar) und den folgenden Partien gegen Rapid und Salzburg eine echte "Packung" auf den FAK.
An den Zielen habe sich nichts geändert. "Wir haben die gleichen Erwartungen, dass wir unter die Top 6 kommen", meinte Fitz.
Auch Helm wollte sich nicht zur Revidierung der Saisonziele hinreißen lassen. "Wir spielen eine sehr gute Meisterschaft, und das Saisonziel Nummer eins [Meistergruppe, Anm.] haben wir im Blick."
Als "sehr gutes Fundament" bezeichnete der 41-Jährige die 13 Punkte Vorsprung auf Platz sieben. 18 Zähler sind im Grunddurchgang noch zu vergeben.
Auch Helm wolle den Moment "genießen", es gelte aber weiter hart zu arbeiten. "Ich sehe in allen Spielphasen noch Luft nach oben, ich glaube, dass in der Mannschaft noch viel mehr steckt."
Die Tabelle:
Zusammenfassung
- Austria Wien hat mit einem beeindruckenden Lauf von acht Siegen in Folge die Herbstsaison auf dem zweiten Platz beendet, nur drei Punkte hinter Sturm Graz.
- Trotz des Erfolgs bleibt Trainer Helm vorsichtig und erinnert an den schwierigen Saisonstart, als die Austria in der Conference League gegen Ilves Tampere ausschied.
- Mit einer Torbilanz von 16:3 in den letzten acht Spielen geht die Mannschaft nun in die Winterpause, wobei wichtige Spiele im Februar gegen Sturm Graz, Rapid und Salzburg anstehen.