Formel 1
Verstappen: "Wir sind im Moment nicht die Schnellsten"
Wie die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 genau aussehen, liegt derzeit noch im Dunkeln. Spekuliert wird viel, die dreitägigen Testfahrten in Bahrain haben nicht mehr als Anhaltspunkte geliefert. Die Wahrheit kommt an diesem Wochenende, spätestens beim Rennen am Sonntag (5 Uhr/ORF 1 & JOYN) zum Vorschein. Verstappen sagte, sein Auto sei zwar besser als jenes, mit dem er beim letzten Rennen der Saison 2024 in Abu Dhabi den sechsten Platz belegt hatte, aber es gebe noch Probleme zu lösen. "Ich denke, wir werden an diesem Wochenende und danach mehr herausfinden." Sein neuer Teamkollege Liam Lawson wird sich im Albert Park erstmals als Helfer bewähren müssen.
McLaren-Piloten als Favoriten?
In der vergangenen Saison hatte Verstappen mit sieben Siegen in den ersten zehn Rennen die Grundlage für seinen vierten WM-Triumph in Serie gelegt. Im Reglement gab es seitdem keine großen Veränderungen, daher gibt es auch keine großen Veränderungen an den Autos. Deswegen und wegen einer starken Rennsimulation bei den Tests gilt Konstrukteursweltmeister McLaren als Favorit - was Vizeweltmeister Lando Norris verwundert.
"Ich glaube nicht, dass wir einem unserer Hauptkonkurrenten in irgendeiner Weise überlegen sind", betonte der 25-jährige Brite im Motorhome seines Teams. "Ich bin ziemlich überrascht, dass die Leute so kurzsichtig sind. Aber sie wollen alle Spielchen spielen und den Außenseiter geben." Red Bull, Mercedes und vor allem Ferrari hätten sehr stark ausgesehen, meinte Norris mit Blick auf die Testrunden in Bahrain.
Auch der zweite McLaren-Fahrer hielt sich zurück. Zu seiner Kampfansage ließ sich Oscar Piastri, der aus Melbourne stammt, nicht hinreißen. "Ich weiß, was ihr von mir hören wollt, und es wäre überall die Schlagzeile", sagte der WM-Vierte des vergangenen Jahres. Der Teamkollege von Norris könnte der erste Australier sein, der den Heimsieg schafft. "Wir werden sehen", meinte er.
Kein Punkt für schnellste Runde
Was Ferrari zu leisten imstande ist, bleibt ebenfalls abzuwarten. Nach 12 Jahren für Mercedes, in denen er sechs seiner sieben Titel holte, tritt Lewis Hamilton nun für die "Scuderia" an. "Das ist definitiv die aufregendste Phase in meinem Leben", sagte der 105-malige Grand-Prix-Gewinner. Der Brite machte Scherze, ließ sich dann aber doch noch eine Zielvorgabe für das Auftaktrennen in Melbourne entlocken. Einen Platz in den Top 5 strebe er an, sagte Hamilton, der den ersten Konkurrenten im eigenen Team hat: Charles Leclerc fährt das siebente Jahr in Rot und ist im Team fest verankert.
Umwälzungen gab es zur neuen Formel-1-Saison zwar keine, aber dennoch Veränderungen, die Folgen haben. Somit wurde der Punkt für die schnellste Rennrunde abgeschafft. Damit beträgt die maximale Punktzahl für einen Fahrer an einem Wochenende ohne Sprintrennen wie in Melbourne 25 Zähler.
Weit mehr Einfluss könnte der neue Strafenkatalog haben. Denn wer flucht oder dem Weltverband FIA etwa durch Beschimpfungen "moralischen Schaden" zufügt, muss mit harten Sanktionen rechnen - im schlimmsten Fall mit einer Rennsperre von einem Monat. Vorher muss derjenige beim ersten Vergehen 40.000 Euro und beim zweiten 80.000 Euro zahlen. Beim dritten Mal werden 120.000 Euro fällig und die Zwangspause plus Punktabzug.
Zusammenfassung
- Max Verstappen äußerte vor dem Formel-1-Saisonstart in Melbourne, dass Red Bull aktuell nicht das schnellste Team sei, obwohl sein Auto besser als beim letzten Rennen 2024 ist.
- McLaren wird als Favorit gehandelt, was Lando Norris überrascht, während Lewis Hamilton in seiner neuen Rolle bei Ferrari einen Platz in den Top 5 anstrebt.
- Die Abschaffung des Punkts für die schnellste Runde und ein neuer Strafenkatalog könnten die Dynamik der Saison erheblich beeinflussen.