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Feldhofer blickt Debüt im Derby mit Optimismus entgegen

Achter gegen Siebenter: Gastgeber Rapid und die Austria haben vor dem 334. Wiener Fußball-Derby am Sonntag schon viel bessere Zeiten gesehen. Beide Teams stehen aufgrund der aktuellen Tabellensituation stark unter Druck. Bei Rapid sind alle Augen auf Ferdinand Feldhofer gerichtet, der ausgerechnet gegen den Stadtrivalen sein Debüt gibt. Der Optimismus des 42-Jährigen ist groß.

"Die Qualität ist noch größer, als ich zuerst gedacht habe, ich kann niemand nennen, der mich irgendwie enttäuscht hätte", sagte Feldhofer. Das gegenseitige Kennenlernen stand seit seinem Amtsantritt im Vordergrund. "Das war alles sehr positiv und kann auf jeden Fall so weitergehen." Aus taktischer Sicht wird sich Rapid wohl so wie zuletzt präsentieren, auch da die Zeit für Veränderungen viel zu kurz war.

Feldhofers Trainervorgänger Dietmar Kühbauer sowie Interimstrainer Steffen Hofmann hätten "gute Vorarbeiten" geleistet. "Ich werde sicher nicht zu viel verändern, das wäre fatal. Wichtig ist, dass unsere Automatismen greifen, das wird spielentscheidend sein", betonte der Steirer. Neue Ausfälle gibt es nach dem 2:2 in Ried nicht, fraglich ist weiter, ob Kapitän Maximilian Hofmann nach seiner Corona-Erkrankung zur Verfügung stehen wird. "Hofmann wird knapp", sagte Feldhofer.

Rapid im Allianz-Stadion ohne Derbysieg 

Rapid läuft im neuen Allianz Stadion immer noch dem Derby-Premierenerfolg hinterher. Bei den jüngsten sieben Heimantritten gab es drei Niederlagen und vier Unentschieden. "Weil es Zeit wird, ganz einfach", antwortete Feldhofer auf die Frage, warum denn Rapid am Sonntag als Sieger vom Platz gehen wird.

Das würde für ordentlich positive Stimmung sorgen und auch wichtigen Auftrieb vor dem "Finalspiel" in der Europa League in Genk am Donnerstag sorgen. Sollte es dazu kommen, würde sich auch eine Serie fortsetzen. Mit Goran Djuricin, Kühbauer und dem interimistisch eingesetzt gewesenen Hofmann gewannen zuletzt drei Rapid-Coaches ihr erstes Spiel in der Bundesliga. Auf dem Weg dorthin wartet auf Rapid jedenfalls vier Arbeit, auch da die Austria zuletzt mit einem 2:1 gegen Sturm Graz aufzeigte.

"Die Austria macht es schon sehr gut bis jetzt, sie sind sehr variantenreich in der Grundaufstellung, kriegen wenig Gegentore. Von den Ergebnissen her merkt man, dass sie schwer zu bespielen sind", ist sich der Rapid-Coach bewusst. Trotzdem herrsche vor einem "intensiven, schnellen Spiel, in dem jeder Zentimeter entscheiden kann" ganz klar Zuversicht. "Was ich die letzten Tage gesehen habe, glaube ich, dass es für uns schon ganz klar möglich ist, dass wir das Spiel an uns reißen und gewinnen."

Rapid und Austria kämpfen um Meistergruppe 

Die Hütteldorfer sind nach 16 Runden nicht nur mit der Austria punktgleich, sondern auch mit dem Sechsten Hartberg, der in einer Dreiertabelle aktuell Vorrang hat und derzeit als letztes Team in der Meistergruppe vertreten wäre. Allen fehlen allerdings auf Rang vier nur zwei Zähler. "Die Tabelle ist insgesamt sehr eng, wenn man Salzburg ausnimmt, deshalb werden wir schauen, das Spiel am Sonntag zu gewinnen", gab Tormann Paul Gartler die Marschroute vor.

Ein Zu-Null-Sieg muss es für ihn nicht zwingend sein. "Es ist immer gut, wenn man hinten kein Tor kriegt, aber wenn wir vorne acht schießen, kriegen ich gerne hinten sieben", sagte der 24-Jährige schmunzelnd. Vom neuen Trainer sei man "nicht überflutet worden" mit neuen Dingen. Ein positiver Effekt sei jedenfalls spürbar. "Jeder Spieler kann und muss sich neu beweisen. Alle geben extrem Gas, deshalb bin ich für Sonntag zuversichtlich", meinte Rapids Goalie. Alles andere als ein Sieg sei im Kopf nicht drinnen.

Zweimal stand Gartler bisher im Derby im Tor, jedes Mal gab es ein 1:1. Ein Unentschieden wäre auch diesmal keine Überraschung, stand doch zuletzt viermal im direkten Duell ein Unentschieden auf der Anzeigetafel.

Der Heimvorteil wird aufgrund des aktuellen Lockdowns in Österreich samt Geisterspielen keine große Rolle spielen, auch wenn Rapid 15 von 20 Punkten im eigenen Stadion geholt hat. Mit Blick auf die Statistik kündigt sich ein Heimsieg nicht wirklich an. Ein 6:1 der Austria gegen Rapid am 16. Dezember 2018 war der einzige Derbysieg vor eigenem Publikum in den jüngsten 14 Aufeinandertreffen der beiden Wiener Rivalen.

ribbon Zusammenfassung
  • Achter gegen Siebenter: Gastgeber Rapid und die Austria haben vor dem 334. Wiener Fußball-Derby am Sonntag schon viel bessere Zeiten gesehen.
  • Beide Teams stehen aufgrund der aktuellen Tabellensituation stark unter Druck.
  • Bei Rapid sind alle Augen auf Ferdinand Feldhofer gerichtet, der ausgerechnet gegen den Stadtrivalen sein Debüt gibt.
  • "Die Qualität ist noch größer, als ich zuerst gedacht habe, ich kann niemand nennen, der mich irgendwie enttäuscht hätte", sagte Feldhofer nach seiner ersten Trainingswoche bei den Grün-Weißen.
  • Feldhofer lobt auch Gegner Austria: "Die Austria macht es schon sehr gut bis jetzt, sie sind sehr variantenreich in der Grundaufstellung, kriegen wenig Gegentore. Von den Ergebnissen her merkt man, dass sie schwer zu bespielen sind."
  • Rapid läuft im neuen Allianz Stadion immer noch dem Derby-Premierenerfolg hinterher. Bei den jüngsten sieben Heimantritten gab es drei Niederlagen und vier Unentschieden.