Wahlbeobachter in Peru sehen keine Unregelmäßigkeiten
Nach Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen führte der linksgerichtete Pedro Castillo knapp mit 50,1 Prozent vor der Rechtspopulistin Keiko Fujimori mit 49,9 Prozent. Fujimori hat allerdings die Annullierung von rund 200.000 abgegebenen Stimmen beantragt und die Auszählung von weiteren 300.000 Stimmzetteln infrage gestellt. Castillos Vorsprung beträgt derzeit rund 60.000 Stimmen.
Inmitten dieses Wahlkrimis hat ein Staatsanwalt zudem erneut Untersuchungshaft für die unter Korruptionsverdacht stehende Fujimori beantragt. José Domingo Pérez wirft der Politikerin vor, gegen Bewährungsauflagen verstoßen zu haben. Die Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori steht in der weitverzweigten Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht unter Korruptionsverdacht.
Fujimori bewirbt sich bereits zum dritten Mal um das höchste Staatsamt. 2011 und 2016 landete sie in der Stichwahl jeweils knapp hinter ihren Konkurrenten. Sie hatte bei ihrer Stimmabgabe am Sonntag versprochen, im Gegensatz zum vorherigen Mal das Ergebnis auch im Falle einer Niederlage zu akzeptieren.
Die OAS-Mission "beobachtete einen positiven Wahlprozess, bei dem wesentliche Verbesserungen zwischen der ersten und zweiten Runde zu verzeichnen waren", heißt es im vorläufigen Bericht der in Washington ansässigen Regionalorganisation. Sie rief aber dazu auf, "Kandidaten nicht zum Sieger zu erklären, bevor nicht alle Herausforderungen gelöst sind". Castillo hatte sich bereits zum Gewinner der Wahl erklärt.
Zusammenfassung
- "Die Mission hat keine schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten festgestellt", erklärte die Wahlbeobachtungsmission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am Freitag.
- Das endgültige Ergebnis der Wahl ist fünf Tage nach dem Urnengang noch nicht bekannt.
- Nach Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen führte der linksgerichtete Pedro Castillo knapp mit 50,1 Prozent vor der Rechtspopulistin Keiko Fujimori mit 49,9 Prozent.