Van der Bellen und Nehammer empfingen Yad-Vashem-Direktor
"Die Arbeit von Yad Vashem ist von unschätzbarem Wert für unser kollektives Bewusstsein im Hinblick auf unsere historische Verantwortung", formulierte der geschäftsführende Regierungschef. Van der Bellen würdigte die Jerusalemer Gedenkstätte als "Platz der ewigen Erinnerung an die sechs Millionen jüdischen Opfer der Shoah". Yad Vashem werde immer an die beispiellosen Gräueltaten erinnern, die am jüdischen Volk verübt worden seien.
Dayan wurde am Dienstagabend auch im Parlament erwartet, um dort mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) eine Ausstellung über das Schicksal der österreichischen Juden nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland im Jahr 1938 zu eröffnen. Die Ausstellung sei "ein wichtiger Schritt dabei, dass Österreich seine Rolle bei diesen Gräueltaten anerkennt und zeigt, dass sich das Land einem auf Fakten basierenden historischen Narrativ des Holocaust verpflichtet sieht", so Dayan. An der Eröffnung der Schau mit dem Titel "Aus dem Leben gerissen. Schicksale österreichischer Jüdinnen und Juden nach dem Anschluss 1938" sollten auch Zeitzeuginnen und Angehörige von Opfern teilnehmen, deren persönliche Objekte bei der Ausstellung gezeigt werden.
Die Tätigkeit von Yad Vashem wird von Österreich auch finanziell unterstützt. So stellte Österreich im Zeitraum von 2022 bis 2024 einen Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro für die Institution zur Verfügung, die nicht nur eine weltbekannte Ausstellung enthält, sondern mit ihrem großen Archiv auch die führende Forschungseinrichtung ist. Yad Vashem beherbergt 220 Millionen Dokumente aus der Zeit des Holocausts, davon 520.000 Fotos, 4.500 Filme, 38.000 Artefakte und 12.000 Kunstwerke. Die Gedenkstätte kennt die Namen von fast fünf Millionen Shoah-Opfern, wobei pro Monat mehrere hundert neue Namen dazukommen.
Zusammenfassung
- Der Yad-Vashem-Direktor Dani Dayan wurde von der österreichischen Staatsspitze empfangen, wobei Bundespräsident Van der Bellen seine Besorgnis über den Anstieg antisemitischer Vorfälle in Europa äußerte.
- Österreich hat seine Partnerschaft mit Yad Vashem verlängert und unterstützt die Gedenkstätte zwischen 2022 und 2024 mit bis zu 1,5 Millionen Euro, um deren wichtige Arbeit zu fördern.
- Im österreichischen Parlament wurde eine Ausstellung über das Schicksal österreichischer Juden nach dem Anschluss 1938 eröffnet, die von Zeitzeugen und Angehörigen von Opfern begleitet wird.