USA wollen UNO-Friedenskonferenz für Afghanistan
Mit dem Vorschlag vollziehen die USA eine Kehrtwende in den Bemühungen um die Stabilisierung des Krisenlandes. Unter dem im Jänner aus dem Amt geschiedenen Präsidenten Donald Trump hatte das Land auf bilaterale Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und den radikal-islamischen Taliban gesetzt. Trump hatte in diesem Zusammenhang einen kompletten Truppenabzug aus Afghanistan in Aussicht gestellt. Entgegen den Vereinbarungen ist es bisher aber nicht zu einer Reduktion der Gewalt im Land gekommen, weswegen auch der US-Abzug wackelt.
Blinken schlägt nun eine 90-tägige Periode zur Gewaltreduktion vor. Damit soll eine Frühjahrsoffensive der Taliban verhindert werden. Mit Blick auf die Abzugsforderungen der Taliban schrieb er weiter, dass die USA "einen vollen Abzug unserer Truppen mit 1. Mai erwägen", sich aber alle anderen Optionen offenhielten. Zugleich rufe Washington die afghanische Regierung und die Taliban auf, ihre Gespräche rasch fortzusetzen. Zu diesem Zweck würden die USA auch die türkische Regierung bitten, "in den nächsten Wochen" ein hochrangiger Ebene anzusetzen, "um ein Friedensabkommen zu finalisieren". Blinken verwies Ghani darauf, dass die Angelegenheit "dringlich" sei. "Ich bin besorgt, dass sich die Sicherheitslage verschlechtern und die Taliban rasche Territorialgewinne verbuchen könnten", mahnte der US-Außenminister.
Zusammenfassung
- Die USA wollen dem stockenden Friedensprozess in Afghanistan mit einer UNO-Konferenz neuen Schwung verleihen.