Stocker und KicklPULS 24 / APA

Umfrage

Knapp 60 Prozent geben der Politik ein "Nicht genügend"

15. Feb. 2025 · Lesedauer 3 min

Eine aktuelle PULS 24-Sonntagsfrage zeigt, das blau-türkise Scheitern schadet FPÖ und ÖVP – aber vor allem auch der gesamten heimischen Politik.

Während sich seit Tagen FPÖ und ÖVP gegenseitig vorwerfen, Schuld am Ende der Koalitionsverhandlungen zu sein, haben sich die Wähler:innen bereits ein Urteil gebildet und strafen in einer aktuellen PULS 24-Umfrage gleich die gesamte Politik ab.

Sonntagsfrage

Weiterhin weit in Führung liegt die FPÖ mit 33 Prozent – ein Plus von über 4 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl im September. Allerdings zeigt auch für die FPÖ der Trend wieder nach unten – Anfang des Jahres etwa sahen Umfragen die Partei noch bei knapp 38 Prozent.

Würden wir diesen Sonntag wählen, würden die Türkisen im Vergleich zur Nationalratswahl 7 Prozentpunkte verlieren und mit 19 Prozent der Stimmen hinter die SPÖ auf den dritten Platz zurückfallen. Die Roten kommen auf 22 Prozent und gewinnen nur wenig (+1 Prozentpunkt) dazu.

Im Vergleich zu den Umfragen im Jänner stagnieren die beiden Großparteien auf niedrigem Niveau.

Leichte Zugewinne gibt es in der PULS 24-Sonntagsfrage ebenfalls für NEOS (+2) und Grüne (+2).

sonntagsfrageneu.jpgGrafik: PULS 24

Kanzlerwahl: Kickl deutlich vorne

Bei der fiktiven Kanzlerdirektwahl-Frage gewinnt FPÖ-Chef Herbert Kickl haushoch mit 35 Prozent – ÖVP-Chef Christian Stocker kommt auf lediglich 20 Prozent

Konnte die SPÖ bei der Sonntagsfrage leicht zulegen, sieht es bei der Kanzlerfrage deutlich anders aus: Nur 17 Prozent würden den roten Chef Andreas Babler direkt zum Kanzler wählen.

14 Prozent NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger und 11 Prozent Grünen-Chef Werner Kogler. Meinl-Reisinger und besonders Kickl sind deutlich über den Parteiwerten und sprechen damit auch Wähler:innen anderer Parteien an.

250215_p24_bundeskanzler_direktwahl_gfx.jpgGrafik: PULS 24

Für IFDD-Meinungsforscher Christoph Haselmayer bleibt "Herbert Kickl nach den gescheiterten Koalitionsverhandlungen bei der Kanzlerdirektwahl bärenstark. Die FPÖ behauptet sich weiterhin als klare Nummer 1, auch wenn das Allzeithoch nicht mehr erreicht wird. SPÖ und ÖVP mit ihren Spitzenkandidaten sind deutlich abgeschlagen und müssen wohl eine Neuwahl fürchten."

58 Prozent geben heimischer Politik einen "Fleck"

Insgesamt geben die längsten Regierungsverhandlungen der zweiten Republik für die gesamte Politik ein schlechtes Bild ab.

58 Prozent der Befragten geben ihr ein "Nicht genügend" bei der Schulnotenbewertung. 29 Prozent ein "Genügend", 12 Prozent ein "Befriedigend" und 1 Prozent ein "Gut" - ein "Sehr gut" gibt es von Null Prozent der 1.200 Befragten.

Benotung der Politik in Österreich SchulnotenPULS 24

Das Ergebnis der Schulnoten ist auch in der Analyse von Haselmayer "verheerend". "Man rettet sich gerade noch mit einer 4- und einem Notendurchschnitt von 4,44. Ein desaströses Ergebnis, das nachdenklich stimmen muss." Die Politik drohe, so Haselmayer, "die Menschen endgültig zu verlieren".

Weitere Ergebnisse – u.a. wie ein SPÖ-Spitzenkandidat Christian Kern und ein ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz abscheiden würden – gibt es am Montag ab 20 Uhr in "Beide Seiten Live" auf PULS 24.

Pro und Contra: Kickl gibt auf - Wer kann Österreich jetzt regieren?

Zur Umfrage: Ausführendes Institut: IFDD – Institut für Demoskopie & Datenanalyse im Auftrag von PULS 24. Stichprobengröße: n = 1250. Zielgruppe: Wahlberechtigte ÖsterreicherInnen rep. ab 16 Jahren. Maximale Schwankungsbreite: +/- 2,8 %. Untersuchungszeitraum: 13. Februar 2025 – 15. Februar 2025

Zusammenfassung
  • Während sich seit Tagen FPÖ und ÖVP gegenseitig vorwerfen, Schuld am Ende der Koalitionsverhandlungen zu sein, haben sich die Wähler:innen bereits ein Urteil gebildet und strafen in einer aktuellen PULS 24-Umfrage die ÖVP ab.
  • Würden wir diesen Sonntag schon wählen, würden die Türkisen im Vergleich zur Nationalratswahl 7 Prozentpunkte verlieren und mit 19 Prozent der Stimmen hinter die SPÖ auf den dritten Platz zurückfallen.
  • Blau hingegen würde stark profitieren und auf 33 Prozent kommen – ein Plus von über 4 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl im September.
  • Allerdings zeigt auch für die FPÖ der Trend wieder nach unten – Anfang des Jahres etwa sahen Umfragen die Partei noch bei knapp 38 Prozent.
  • 58 Prozent der Befragten geben ihr ein "Nicht genügend" bei der Schulnotenbewertung. 29 Prozent ein "Genügend", 12 Prozent ein "Befriedigend" und 1 Prozent ein "Gut".
  • Zur Umfrage: Ausführendes Institut: IFDD im Auftrag von PULS 24. n = 1250. Zielgruppe: Wahlberechtigte ÖsterreicherInnen rep. ab 16 Jahren. Max. Schwankungsbreite: +/- 2,8 %. Untersuchungszeitraum: 13. Februar 2025 – 15. Februar 2025.