APA/APA (Archiv/AFP)/SALEH AL-OBEIDI

Trotz Waffenruhe wieder schwere Gefechte im Jemen

Gut zwei Wochen nach Beginn einer Waffenruhe im Jemen gleitet das Bürgerkriegsland teils wieder in Gewalt ab. In der umkämpften Provinz Marib kam es seit Mittwochfrüh wieder zu schweren Gefechten zwischen den Houthi-Rebellen und Truppen der Regierung, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen erfuhr.

Die mit dem Iran verbündeten Rebellen hätten an Maribs südlicher Front einen großen Angriff gestartet, teilte das Medienbüro der Regierungstruppen bei Twitter mit.

In dem Land auf der Arabischen Halbinsel war am 2. April eigentlich eine Waffenruhe in Kraft getreten, die erste landesweite Feuerpause seit 2016. Die Gewalt ging UNO-Angaben zufolge seitdem deutlich zurück. Zugleich warfen die Konfliktparteien sich gegenseitig aber immer wieder Verstöße vor. Die Houthis, die den Jemen 2014 überrannten, kontrollieren heute große Gebiete im Norden und Westen. Die Regierung versucht mit Hilfe einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, sie zurückzudrängen.

Katastrophale Lage

Die humanitäre Lage bleibt katastrophal. Aktuell sind mehr als 70 Prozent der etwa 32 Millionen Einwohner auf Hilfe angewiesen. Die im Land sehr aktive Norwegische Flüchtlingshilfe teilte am Mittwoch mit, ein Team habe dank der Waffenruhe erstmals seit drei Jahren eine abgelegene Region im Nordwesten erreicht. Dort lebten viele vertriebene Familien, die unter anderem Lebensmittel, Wasser und Unterkünfte benötigten.

In der Hafenstadt Aden war am Dienstag unterdessen der neue Präsidialrat vereidigt worden. Er übernahm unter Führung von Ex-Innenminister Rashad al-Alimi die Macht von Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi. Mit dem Rat sollen die Houthi-Gegner aus verschiedenen Regionen des Landes in einem neuen Block vereint werden.

Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf saudische und jemenitische Regierungskreise berichtet, dass Hadi seine Macht nach Druck aus Riad abgab. Er muss sich demnach weitgehend in seinem dortigen Zuhause aufhalten mit kaum Kontakt zur Außenwelt. Hadi war nach dem Vormarsch der Houthis nach Riad geflohen.

ribbon Zusammenfassung
  • Gut zwei Wochen nach Beginn einer Waffenruhe im Jemen gleitet das Bürgerkriegsland teils wieder in Gewalt ab.
  • In der umkämpften Provinz Marib kam es seit Mittwochfrüh wieder zu schweren Gefechten zwischen den Houthi-Rebellen und Truppen der Regierung, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Militärkreisen erfuhr.
  • Die mit dem Iran verbündeten Rebellen hätten an Maribs südlicher Front einen großen Angriff gestartet, teilte das Medienbüro der Regierungstruppen bei Twitter mit.
  • In dem Land auf der Arabischen Halbinsel war am 2. April eigentlich eine Waffenruhe in Kraft getreten, die erste landesweite Feuerpause seit 2016. Die Gewalt ging UNO-Angaben zufolge seitdem deutlich zurück.