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Tote und verletzte Ukrainer durch russischen Beschuss

Russland fliegt ukrainischen Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Kiew. Herabfallende Trümmerteile der abgeschossenen Drohnen hätten den Stadtteil Solomjanskyj im Stadtzentrum getroffen. Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag mitteilte. Herabstürzende Trümmerteile lösten laut den Behörden Brände aus, und im historischen Stadtteil Podil wurde eine Leiche geborgen.

In der südostukrainischen Großstadt Saporischschja sind mutmaßlich durch Raketenbeschuss mehr als 20 Menschen verletzt worden. 13 Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie der Militärgouverneur Jurij Malaschko am Donnerstag bei Telegram mitteilte. Unter den Opfern seien acht Minderjährige. Innerhalb eines Tages seien im Gebiet Saporischschja 14 Ortschaften insgesamt 80-mal beschossen worden. Mehr als 40 Gebäude seien dabei beschädigt worden.

Im angrenzenden Gebiet Cherson seien am Mittwoch und am Donnerstag mindestens drei Zivilisten getötet und drei verletzt worden, hieß es weiter. Mehr als 79-mal seien Siedlungen beschossen und bombardiert worden, teilte Gouverneur Olexander Prokudin mit. Allein auf die Gebietshauptstadt Cherson seien dabei 33 Granaten abgefeuert worden.

Im benachbarten ostukrainischen Gebiet Donezk wurden bei Angriffen der russischen Armee mit Raketen und Artillerie mindestens acht Zivilisten verletzt. Insgesamt seien mindestens 26 Gebäude beschädigt worden. Über zwei Verletzte informierten die Behörden des Gebiets Charkiw, darunter der Fahrer eines Traktors, der bei Balaklija auf eine Mine geraten sei.

Rettungskräfte teilten am Morgen mit, dass die Trümmer der von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossenen Drohnen in vier Stadtteilen von Kiew eingeschlagen seien. In einem Hochhaus wurde ein Teil der Fassade beschädigt, wie auf Bildern zu sehen war. Dort wurden zwei Menschen verletzt, die ins Krankenhaus gebracht wurden. In einem anderen Haus sei ein Feuer ausgebrochen. Zwei Menschen erlitten dort laut Behörden Rauchvergiftungen.

Ein Stockwerk eines Wohnhauses im Stadtteil Darnyzkyj im Osten der Stadt sei beschädigt, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko. Im Bezirk Schewtschenkiwskyj weiter westlich sei ein Balkon in Brand geraten. Auch in anderen ukrainischen Regionen, darunter Chmelnyzkyj im Westen, Mykolajiw im Süden und Saporischschja im Südosten, sind laut Zeugen Explosionen zu hören.

Die Ukraine erlebte die dritte Nacht in Folge russische Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern. Im Land herrschte einmal mehr Luftalarm. Die Luftstreitkräfte in Kiew teilten am Morgen mit, es seien insgesamt 20 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 und zwei Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgeschossen worden. Nach Angaben der Kiewer Militärverwaltung wurden rund zehn Drohnenangriffe in der Hauptstadt abgewehrt. Die Angriffe auf Kiew in der Nacht waren die folgenreichsten der vergangenen Tage.

An der Front im Osten und Süden der Ukraine gingen die schweren Kämpfe weiter. Die ukrainischen Streitkräfte machten bei ihrer im vergangenen Monat gestarteten Gegenoffensive nach eigenen Angaben Fortschritte. Sie hätten Teilerfolge an den südlichen Flanken der nach monatelangen Kämpfen von Russland eroberten Frontstadt Bachmut im Osten erzielt, sagte der Sprecher des östlichen Militärkommandos, Serhij Tscherewatyj. Die ukrainischen Truppen hätten dort weiter die strategische Initiative inne. Die russischen Streitkräfte leisteten allerdings "unglaublichen Widerstand". Sie seien aber bei dem Versuch gescheitert, die ukrainischen Linien in der Nähe der strategisch wichtigen Städte Lyman und Kupiansk zu durchbrechen, die zwischen den östlichen Regionalhauptstädten Luhansk und Charkiw liegen.

ribbon Zusammenfassung
  • Russland fliegt ukrainischen Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Kiew.
  • Herabfallende Trümmerteile der abgeschossenen Drohnen hätten den Stadtteil Solomjanskyj im Stadtzentrum getroffen.
  • Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Donnerstag mitteilte.
  • In einem Hochhaus wurde ein Teil der Fassade beschädigt, wie auf Bildern zu sehen war.