Hofer: Doskozil ist "Befreiungsschlag gelungen"
Für Politikberater Thomas Hofer ist klar, Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat sich am Mittwoch im SPÖ-Parteivorstand durchgesetzt. Man wolle es nun zwar etwas anders darstellen, aber bis Dienstag habe noch das "gesamte Rendi-Wagner-Lager" einen Sonderparteitag im April gewollt und gemeint "dann ist die Geschichte gegessen".
Der Mitgliederentscheid, den Doskozil im Vorfeld verlangte, sei zwar nicht gekommen, aber der sei laut SPÖ-Statut auch gar nicht möglich gewesen. Doskozil bekomme seine Mitgliederbefragung, der Sonderparteitag danach könne dann in der SPÖ – so Hofers Einschätzung – nur noch formal absegnen, was bei der Befragung herauskomme. "Das ist ganz sicher nach dem Wunsch von Hans Peter Doskozil gelaufen heute", ist sich der Politikberater deshalb sicher.
"Schlammschlacht auf offener Bühne"
Nun steht ein Wahlkampf bei 150.000 SPÖ-Mitgliedern an. Laut Hofer besteht die Gefahr, dass sich eine "Schlammschlacht auf offener Bühne" daraus entwickelt. Bisher habe man nämlich schon mit harten Bandagen gekämpft. Zuletzt warnte die Parteichefin vor einem Abdriften nach rechts und meinte damit ihren Kontrahenten aus dem Burgenland.
Doskozil hat "Pole Position"
Der Politikberater spricht Doskozil im parteiinternen Wahlkampf die "Pole Position" zu. "Er hat sicherlich in den Ländern einen gewissen Vorteil, sie wohl in Wien." Doskozil sei "der erprobtere und bisher auch erfolgreichere Wahlkämpfer".
Linke könnten "wegbrechen"
Die Gefahr, falls Doskozil die Parteiführung übernimmt, sei, "dass ihm die Linken wegbrechen". Denn dann könnten diese Wähler stattdessen ins Lager von Werner Kogler (Grüne) und Meinl-Reisinger (NEOS) wechseln. Herbert Kickl (FPÖ) und Karl Nehammer (ÖVP) würden sich hingegen vor einem Doskozil-Sieg fürchten.
Dass jetzt noch ein dritter Kandidat oder eine dritte Kandidatin auftaucht, hält Hofer für unwahrscheinlich.
Zusammenfassung
- Der Gewinner des Tages sei klar Hans Peter Doskozil, urteilt Politikberater Thomas Hofer im Newsroom LIVE.
- Auch in parteiinternen Wahlkampf, der jetzt kommt, habe er die Pole Position.
- Die Gefahr sei, dass dieser zu einer öffentlichen Schlammschlacht wird und Hans Peter Doskozil die linke Wählerschicht der SPÖ wegbricht.