Steiermark-Verhandlungen: Ist Drexler bald Geschichte?
Nicht nur auf Bundesebene ist man damit beschäftigt, eine Koalition zustande zu bringen. Auch in der Steiermark ist man auf der Suche nach einer Einigung, wobei man im nunmehr blauen Bundesland den Turbo eingelegt hat.
Nach dem Erdrutschsieg der FPÖ am Sonntag ließ Mario Kunasek den traditionellen Blauen Montag ausfallen und startete direkt in Gespräche mit allen Parteien - für eine Koalition kommen realistischerweise jedoch nur ÖVP und SPÖ infrage. Diese dürften für Drexler nicht allzu erfreulich verlaufen sein.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, soll Kunasek zwar die ÖVP als Partner vorziehen. Allerdings stellt er laut dem Bericht eine entscheidende Bedingung: Drexler soll nicht Teil einer künftigen steierischen Regierung werden. Diese Forderung soll ihm Kunasek persönlich mitgeteilt haben. Grund sei der Plan des blauen Wahlsiegers, sie neue Steiermark-Spitze als Erneuerung für das Land zu verkaufen.
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Partei drängt zum Rückzug
Doch auch ÖVP-intern soll der Druck auf Drexler steigen. Am Montag fiel die Vertrauensfrage des steierischen ÖVP-Chefs noch einstimmig zu seinen Gunsten aus, die Partei gab ihm für die Gespräche mit der FPÖ ihren Segen. Doch gleich danach soll für ihn Schluss sein.
Die "Kleine Zeitung" berichtet von einem Plan, wonach Drexler selbst zurücktreten soll, um sein Gesicht wahren zu können. Darauf hätten sich Wirtschafts- und Bauernbund gemeinsam mit mehreren Bezirken geeinigt.
Drexler als Landeshauptmann-Vize von Kunasek käme demnach parteiintern nicht infrage. Laut dem "Kurier" kursieren bereist mehrere Namen für eine mögliche Nachfolge.
Am Wochenende könnten sowohl Drexler als auch SPÖ-Chef Anton Lang jedoch noch einmal in Gespräche mit Kunasek gehen. Mit Ergebnissen können die Steier:innen dann Anfang der kommenden Woche rechnen.
Blaues Wunder in grüner Mark: FPÖ siegt in der Steiermark
Zusammenfassung
- Die ersten "Sondierungsgespräche" in der Steiermark sind gelaufen, die FPÖ ist auf der Suche nach einem Koalitionspartner wohl einen Schritt weiter.
- ÖVP-Chef Drexler könnte vor dem Rückzug stehen, der Druck auf ihn steigt.