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Staudamm zerstört: Ukraine meldet dennoch Erfolge

Die ukrainische Regierung bekräftigte am Sonntag erneut, Russland habe den Kachowka-Staudamm zerstört, um den ukrainischen Vormarsch zu stoppen. Dennoch meldet Kiew Erfolge. Auch Experten sehen Fortschritte.

Die ukrainische Regierung bekräftigte  ihre Vorwürfe, dass Russland den Kachowka-Staudamm gezielt zerstört hat, um die ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes am Vormarsch zu hindern. Die Sprengung des Damms aus dem Inneren des zugehörigen Wasserkraftwerks sei offenbar mit der Absicht durchgeführt, die ukrainischen Verteidigungskräfte daran zu hindern, eine Offensive in der Region Cherson zu starten, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar.

Dennoch meldete das Militär am Sonntag Erfolge: Ukrainische Soldaten hätten im größtenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk mehrere Orte eingenommen. Die Truppen veröffentlichten am Sonntag ein Video, auf dem das Hissen der ukrainischen Flagge auf einem halbzerstörten Gebäude im Ort Blahodatne zu sehen ist. Es seien auch Gefangene genommen worden, hieß es. 

Die russische Armee behauptet seit Tagen, sie wehre die ukrainische Offensive ab. Allerdings meldeten auch kremlnahe russische Militärblogger, dass Blahodatne aufgegeben worden sei, weil Moskaus Kämpfer dort eine Einkesselung befürchtet hätten. Demnach wurde zudem das Dorf Neskutschne eingenommen. Auch das Dorf Lobkowe im Gebiet Saporischschja soll von russischer Besatzung befreit sein.

Mehrere Drohnen abgefeuert

Die ukrainischen Luftstreitkräfte informierten am Sonntag auch über den erneuten Abschuss von sechs Drohnen im Gebiet Charkiw und Sumy an der Grenze zu Russland. Auch russische Regionen meldeten erneut Beschuss von ukrainischer Seite. In der Region Kaluga schlugen laut Behörden zwei Drohnen ein. Über Verletzte oder größere Schäden war zunächst nichts bekannt.

Nach Einschätzung westlicher Experten habe die Ukraine auch im Gebiet Saporischschja im Süden des Landes Erfolge erzielt. Die Gewinne gebe es im Westen des Gebiets Saporischschja und dort im Südwesten und Südosten der Stadt Orichiw, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington mit.

Suche nach Vermissten

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Kriegsgebiet im Süden der Ukraine im Gebiet Cherson ging am Sonntag die Suche nach Vermissten weiter. Das ukrainische Innenministerium teilte am Sonntag mit, dass auf der von Kiew kontrollierten rechten Seite des Dnipro-Ufers noch 32 Ortschaften mit 3.784 Häusern überschwemmt seien. 29 Menschen würden vermisst, hatte die Behörde am Vorabend mitgeteilt.

1.400 Einsatzkräfte seien beteiligt daran, die Folgen der Flut nach dem Bruch des Staudamms zu beseitigen, hieß es. Auch auf der von Russland besetzten Seite des Ufers dauerte die Evakuierung von Ortschaften an. Tausende Menschen wurden auf beiden Seiten des Flusses in dem umkämpften Gebiet in Sicherheit gebracht.

Die ukrainischen Behörden meldeten indes sinkende Wasserstände. Das Wasser fließt ins Schwarze Meer ab. Der Betreiber des zerstörten Kachowka-Kraftwerks teilte mit, dass der Wasserstand im Stausee ebenfalls weiter sinke. Er lag demnach bei 9,35 Meter, das waren mehr als sieben Meter weniger als am Dienstag. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die ukrainische Regierung bekräftigte am Sonntag erneut, Russland habe den Kachowka-Staudamm zerstört, um den ukrainischen Vormarsch zu stoppen.
  • Dennoch meldet Kiew Erfolge. Auch Experten sehen Fortschritte.mit.