Rudi FußiPULS 24

Fußi: "Der Herr Babler ist für mich Geschichte"

PR-Berater und Babler-Herausforderer Rudi Fußi gab am Mittwoch eine skurrile Pressekonferenz. Er machte von seiner Krankenakte bis hin zu seiner Scheidung viel Privates öffentlich. Im PULS 24 Interview erklärte er, warum er diese Informationen so freimütig preisgab und schoss einmal mehr scharf gegen seine angeblich geliebte Partei.

Eigentlich hätten die 14.000 Unterschriften, die PR-Berater Rudi Fußi als Herausforderer von SPÖ-Parteichef Andreas Babler gesammelt haben will, im Mittelpunkt der Pressekonferenz stehen sollen.

Überschattet wurde sie aber von diversen Einblicken, die Fußi in sein Privatleben gewährte: Er gab etwa preis, dass er "Erwachsenen-ADHS" habe, mit Impfschäden kämpfe, sich gerade scheiden ließe und gegenüber seinem nun Ex-Mann "handgreiflich" geworden sei.

"Warum sollte mir das schaden? Es macht jeder Mensch in seinem Leben Fehler", erklärte Fußi seine privaten Offenlegungen bei "Beide Seiten Live". Weiter wollte er diese Entscheidung eigentlich nicht kommentieren, tat es dann aber trotzdem.

Gewalttaten oder Streitereien?

Dass er in seiner Beziehung in jungen Jahren "handgreiflich" geworden sei, würde nicht im Wege stehen, dass er sich gegen Gewalt an Frauen einsetze. Man müsse zwischen "wirklichen Gewalttaten" und Streitereien unterscheiden, meinte Fußi.

Es sei aber natürlich eine "Schande", dass er "in einem Streit jemandem eine Watsche" gegeben habe.

Cannabis vs. Pharma-Konzerne

Genauso offen sprach er darüber, dass er sich als "Impfopfer" sehe, da die mRNA-Corona-Impfung seine Rheuma-Behandlung wirkungslos gemacht hätte. Deswegen habe er zu Joints gegriffen, dass Cannabis illegal ist, sei ebenfalls "eine Schande", bekräftigte der PR-Berater.

Die Menschen würden von "der Pharmaindustrie" mit Medikamenten - samt deren Nebenwirkungen - "zugestopft" werden, dagegen sei Cannabis ein Naturstoff, offenbar also besser verträglich. Laut der deutschen Bundesärztekammer kann auch medizinisches Cannabis zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schwindel oder Blutdruckabfall führen.

Video: Pressekonferenz von Rudi Fußi

Kein Plädoyer gegen Impfungen

Impfgegner sei er aber keiner, betonte Fußi, auch, wenn er mRNA-Impfungen skeptisch gegenüber steheGenerell wolle er das Covid-Kapitel "gemeinsam als Gesellschaft" in der Vergangenheit lassen. Dass in Österreich nach Schätzungen der MedUni Wien weiterhin rund 60.000 Menschen an Long Covid leiden könnten, blieb unerwähnt. 

Neben einer Cannabis-Legalisierung und kritischen Haltung gegenüber Impfungen verriet der Babler-Herausforderer aber relativ wenig von seinem Programm. Er plane eine Tour durch Österreich in den nächsten Monaten, Schwerpunkte sollen Gemeinden sein, in denen die FPÖ bei Wahlen gewonnen hat.

"Be my guest"

"Ich liebe meine Partei, das sind einige, wenige Personen, die jetzt in Wahrheit die Partei gekapert haben", sagte er. Die SPÖ will von dieser Liebe aber offenbar wenig wissen, schon im Anschluss an Fußis Pressekonferenz gab sie bekannt, rechtliche Schritte gegen ihn zu prüfen.

Er hatte der Partei vorgeworfen, seine Krankenakte an Medien übermittelt zu haben.

Die Ankündigung ließ Fußi kalt: "Be my guest", richtete er der SPÖ aus. Und: "Der Herr Babler ist für mich Geschichte, mit dem befasse ich mich nicht mehr", fügte er hinzu. 

Der Ball liege nun bei den SPÖ-Mitgliedern, so Fußi. Sie sollen entscheiden, wer Oberhaupt der Roten werde. "Ich hau den Hut überhaupt nicht drauf", sagte er.

ribbon Zusammenfassung
  • PR-Berater und Babler-Herausforderer Rudi Fußi gab am Mittwoch eine skurrile Pressekonferenz.
  • Er machte von seiner Krankenakte bis hin zu seiner Scheidung viel Privates öffentlich.
  • Im PULS 24 Interview erklärte er, warum er diese Informationen so freimütig preisgab und schoss einmal mehr scharf gegen seine angeblich geliebte Partei.