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Rote Senioren drängen auf neues System mit mehr Plus

Der Pensionistenverband hat eine neue Forderung bei den Gesprächen über eine Erhöhung der Ruhensbezüge vorgelegt. Demnach soll die gesetzliche Anpassung die Inflation von Jänner bis Dezember abbilden und somit schon heuer mehr Geld bringen. Derzeit wird der Anpassungsfaktor gemäß der Teuerung zwischen August des Vorjahres und Juli des aktuellen Jahres fixiert. Angesichts der hohen Inflation würde das inakzeptable Einbußen bringen, findet Verbandspräsident Peter Kostelka.

Denn der errechnete Anpassungsfaktor liegt bei 5,8 Prozent und damit deutlich unter der gegenwärtigen Inflation. Würde man die geschätzte Ganzjahresteuerung heranziehen, wäre man schon bei gut acht Prozent. Bei einem Pressegespräch deponierte Kostelka Montagnachmittag darüber hinaus, dass aus seiner Sicht das Plus ohnehin mindestens zehn Prozent betragen müsse. Immerhin habe sich der wöchentliche Einkauf sogar um 19 Prozent verteuert.

Der Verbandschef verwies darauf, dass Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) selbst von acht bis zehn Prozent gesprochen habe. Damit sei dessen Höchstrahmen immerhin beim Mindestrahmen des Pensionistenverbands. Freilich ortet Kostelka hier noch unterschiedliche Vorstellungen zwischen Sozial- und Finanzministerium.

Mit Einmalzahlungen will man sich bei den Verhandlungen mit der Regierung, die Mitte kommender Woche fortgesetzt werden, jedenfalls nicht abspeisen lassen. Ebenso wenig würde man akzeptieren, dass höhere Pensionen einmal mehr einen niedrigeren Prozentsatz erhalten. Immerhin hätten diese auch entsprechend eingezahlt. Dass man niedrigere Pensionen stärker berücksichtigen könnte, hält man im Pensionistenverband für möglich.

Dazu dienen könnte etwa die außerordentliche Einmalzahlung, die bereits gewährt wurde. Denn zum Ärger der Pensionistenvertretung wurde diese nur zwischen 1.200 und 1.800 Euro Pension in der vollen Höhe von 500 Euro ausbezahlt. Unter bzw. über diesen Beträgen wurde der Betrag abgeschliffen. Der Generalsekretär des Pensionistenverbands Andreas Wohlmuth sieht hier eine "unsoziale Staffelung". Noch nie habe es so viele empörte Anrufe gegeben. Wohlmuth meint, dass diese Ungleichbehandlung für niedrige Bezüge im Rahmen der Pensionsverhandlungen (wohl mittels Einmalzahlung) kompensiert werden könnte.

Eine weitere Notwendigkeit sehen die roten Senioren bezüglich jener recht jungen Regelung, wonach man im ersten Jahr nicht die volle Pensionserhöhung erhält, wenn man nicht schon im Jänner in den Ruhestand getreten ist. Z.B. erhält man als Juni-Penionist nur die Hälfte des Plus. Da der Anpassungsfaktor heuer hoch sein werde, sei der Verlust "dramatisch" und werde sich wegen der dann niedrigeren Pensionsbasis über die Jahre in zehntausende Euro kumulieren, beklagte Wohlmuth.

Das zu ändern, bräuchte eine Gesetzesnovelle, ebenso der Wunsch, künftig die Inflation von Jänner bis Dezember heranzuziehen. Bei den letzten ein bis zwei Monaten müsste dabei freilich die Teuerung geschätzt werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Pensionistenverband hat eine neue Forderung bei den Gesprächen über eine Erhöhung der Ruhensbezüge vorgelegt.
  • Demnach soll die gesetzliche Anpassung die Inflation von Jänner bis Dezember abbilden und somit schon heuer mehr Geld bringen.
  • Derzeit wird der Anpassungsfaktor gemäß der Teuerung zwischen August des Vorjahres und Juli des aktuellen Jahres fixiert.
  • Z.B. erhält man als Juni-Penionist nur die Hälfte des Plus.