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Preis für Friedensbild des Jahres im Parlament verliehen

Der Global Peace Photo Award 2024 ist Montagabend in einer Zeremonie im Parlament verliehen worden. Der Hauptpreis ging heuer an die britische Fotografin Elisa L. Iannacone für ihre Fotoserie "Dreams of Childhood". Für dieses Projekt arbeitete sie mit dem Nelson Mandela Kinderhospital in Südafrika zusammen, um die Träume der jungen Patienten zu visualisieren. In der Laudatio lobte die Jury die Fähigkeit der Fotografin für eine kurze Zeit Träume zu erfüllen.

Den Patienten des Kinderhospitals fehle vieles, was "Kindheit zu Kindheit machen kann" wie etwa Spaß oder Unbeschwertheit. Mit ihrer Arbeit verwandle Iannacone die Krankenhausbetten zu einer "Requisite in einem Wunderland". So werde der Schmerz "vom Lachen überwunden", die Traurigkeit "in Fröhlichkeit verkehrt" und der Kampf der Kinder zum Frieden gewandelt, befand die Jury unter der Leitung der Gründer des Preises Lois & Silvia Lammerhuber.

Der Global Peace Photo Award, dessen Kooperationspartner die APA ist, wurde Montagabend im Parlament zum zwölften Mal vergeben. Der 2013 als Alfred Fried Photography Award gegründete Global Peace Photo Award ist ein weltweiter Preis für Friedensfotografie. In diesem Jahr gab es mehr mit rund 21.000 Einreichungen mehr als je zuvor. Für Lammerhuber sei dies ein trauriger Rekord, denn "er spiegelt die Sehnsucht nach Frieden wider". Die 27-köpfige internationale Jury wählte fünf Fotografien für den Global Peace Award aus. Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger kamen aus dem Iran, Russland, Spanien und Deutschland.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). In seiner Eröffnungsrede hieb er den Global Peace Photo Award als Initiative hervor, die dazu aufrufe "den Dialog in den Vordergrund zu stellen." Der Preis trage eine besondere Verantwortung wo die Fotografen "mit ihrer Linse den Finger in die Wunde gelegt haben," so Sobotka.

Auch die Arbeit der Iranerin Maryam Saeedpoor wurde ausgezeichnet. Ihr Projekt "Women, Life, Freedom" widmet sich der Protestbewegung der Frauen im Iran, die seit dem Mord an Mahsa Amini mit dieser Parole für Gleichberechtigung auf die Straße geht. Die Jury hob besonders Saedpoors Arbeit mit Symbolik und Mehrdeutigkeit hervor. Das ausgezeichnete Werk zeige das Haar der Frauen, aber auch Verschleierung. Für die Jury ist dies "ein Versteckspiel, ein Aufbegehren, eine Ambivalenz." Für Saedpoor selbst ermögliche die Mehrdeutigkeit dem Betrachter "sich mit ihrer eigenen Geschichte einzuordnen".

Der dritte Gewinner in der Hauptkategorie war der, im italienischen Exil lebende, Russe Danila Tkachenko. Aufgrund seines laufenden Asylverfahrens in Italien konnte er der Veranstaltung nicht beiwohnen und wurde durch seine Kollaborateurin Anna Zafesova vertreten. Seine Arbeit mit dem Titel "Umkehrung - Inversion" zeigt Bilder von zerstörten Gebäuden in der Ukraine vor Touristen-Attraktionen in ganz Europa wie dem Brandenburger Tor oder dem Mailänder Dom. Jeweils davor stehen Betroffene des Krieges in der Ukraine. Die Jury zeichnete Tkachenkos Arbeit aus weil sie "ein Schrei nach Frieden" sei, sagte Jury-Mitglied Peter-Matthias Gaede in der Laudatio.

Der Preis in der Kategorie Einzelbild ging an den Spanier Antonio Aragon Renuncio für sein Werk "The Dancer". Es zeigt einen achtjährigen Burschen mit einer Behinderung, der sich auf eine neue Orthese freut. "Oft mangelt es an gesellschaftlichem Verständnis für die Betroffenen, weil Ursachen und Auswirkungen einzelner Krankheitsbilder nicht ausreichend bekannt sind," meinte Jury-Mitglied Luzia Stromayer-Nacif in der Laudatio. Das Bild fange einen Moment ein "in dem ein Kind Frieden machen kann mit all den Einschränkungen, die es erfahren hat."

Der Kinderpreis wurde an die 15-jährige Daria Heß aus Deutschland verliehen. Für sie bedeute Frieden "die Kraft zu haben, sich mehr von den schönen Dingen als von den Schwierigkeiten leiten zu lassen," sagte Jury-Mitglied Gisela Kayser in ihrer Laudatio. Ihr Bild mit dem Titel "Happiness" visualisiere diese Einstellung, so die Jury.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Global Peace Photo Award 2024 wurde im Parlament verliehen, wobei der Hauptpreis an die britische Fotografin Elisa L. Iannacone für ihre Fotoserie 'Dreams of Childhood' ging.
  • Mit 21.000 Einreichungen verzeichnete der Preis einen Rekord, was laut Jury die Sehnsucht nach Frieden widerspiegelt.
  • Weitere Preisträger kamen aus dem Iran, Russland, Spanien und Deutschland, darunter Maryam Saeedpoor für 'Women, Life, Freedom' und Danila Tkachenko für 'Umkehrung - Inversion'.