Ein Kampagnen-Sujet der ÖVP zeigt RubelScreenshot Twitter

Peinliche Panne: ÖVP gibt Österreichern Rubel ins Sparschwein

Wenn es stimmt, dass ein Bild mehr sagt als Tausend Worte, was genau will der Kanzler dann den Österreicher:innen mitteilen? In der neuesten ÖVP-Kampagne wird gegen die Teuerung gespart - in Rubel.

"Wir haben bewiesen, dass wir in Zeiten der Teuerung und hoher Inflation niemanden allein lassen", twitterte Bundeskanzler Karl Nehammer am Mittwoch. Es ist Teil der aktuellen "Glaubt an Österreich"-Kampagne der ÖVP. Dabei war ein Bild, auf dem eifrige Kinderhände und die eines Erwachsenen dabei sind, silberne Münzen neben ein Sparschwein zu halten.

Das Twitter-Posting von Karl Nehammer, in dessen Sujet Rubel verwendet wurdenScreenshot Twitter

Das Posting ist Stunden nach der Veröffentlichung wieder verschwunden, das Internet vergisst aber bekanntlich nicht und der Tweet kann hier jederzeit wieder aufgerufen werden

Die schnelle Löschung könnte daher rühren, dass vielen auffiel, dass es keine Euro-Münzen sind, die auf dem Foto in die Porzellan-Sau wandern. Schnell lästerten erste Twitteranten, dass es sich beim Geld um Rubel handeln könnte. Der Vergleich zeigt: Die Münzen schauen der russischen Währung wirklich frappant ähnlich. 

Sollte die Regierungspartei den Österreicher:innen tatsächlich unabsichtlich den Glauben in den Rubel vermitteln wollen?

Fotograf: Ja, es sind Rubel

PULS 24 machte den Fotografen des verwendeten Symbolfotos ausfindig und fragte nach, welche Währung er abfotografiert hat. Evgeny Atamanenko gab bereitwillig Auskunft: Ja, es sind Rubel, die er beim Abdrücken vor der Linse hatte und stellte der Redaktion sein Foto zur Verfügung.

Familie wirft Rubel in ein SparschweiniStockPhoto / Evgeny Atamanenko

Dass die ÖVP werbewirksam den Rubel rollen lässt, sorgt für Spott und Häme. Auch vor dem Hintergrund, dass seit Ausbruch des Krieges mit der Ukraine der Regierung im In- und Ausland immer wieder vorgeworfen wird, zu wenig gegen die enorme Abhängigkeit von russischem Gas zu tun.

Inzwischen hat Nehammer das Sujet abermals gepostet, diesmal ist deutlich zu sehen, dass Euro ins Sparschwein geworfen werden.

"Blutgeld"-Sager sorgte für Verstimmung

Erst Anfang September etwa bezeichnete Martin Selmayr als zuletzt prominentester Kritiker die Geldzahlungen als "Blutgeld". Dafür wurde er vors Außenministerium zitiert, die EU-Kommission distanzierte sich von der Aussage. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) allerdings sagte auf PULS 24 frei heraus, dass er sie auch schon als solche bezeichnet habe und auch die NEOS stimmten zu.  

ribbon Zusammenfassung
  • ÖVP-Chef Karl Nehammer twitterte am Mittwoch ein Bild der aktuellen "Glaubt an Österreich"-Kampagne der ÖVP.
  • Zu sehen sind am Sujet Hände, die Münzen in ein Sparschwein stecken.
  • Vielen fiel aber auf, dass es keine Euro-Münzen sind, die auf dem Foto in die Porzellan-Sau wandern.
  • Schnell lästerten erste Twitteranten, dass es sich beim Geld um Rubel handeln könnte.
  • Fotograf: Ja, es sind Rubel PULS 24 machte den Fotografen des verwendeten Symbolfotos ausfindig und fragte nach, welche Währung er abfotografiert hat.
  • Evgeny Atamanenko gab bereitwillig Auskunft: Ja, es sind Rubel.