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Palästinenser: Führender Kommandant im Libanon getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff im Libanon ist ein führender palästinensischer Kommandant getötet worden. Die palästinensischen Al-Aqsa-Brigaden bestätigten den Tod ihres Kommandanten Khalil al-Makdah. Er sei bei einem "feigen Angriff" Israels in der libanesischen Küstenstadt Sidon getötet worden, hieß es in einer Erklärung auf Telegram. Auch das israelische Militär sowie die libanesische Armee bestätigten den Angriff.

Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Angriff einem Auto galt. Sidon liegt etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Beirut.

Die Al-Aqsa-Brigaden sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas. Es handelt sich jedoch um ein lockeres Netzwerk ohne klare Hierarchie, örtliche Gruppierungen agieren oft auf eigene Faust. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), deren Präsident Abbas ist, versucht sich Beobachtern zufolge von militärischen Aktionen jeglicher Gruppierungen zu distanzieren.

Nach Angaben des israelischen Militärs hat Makdah vom Libanon aus mit den iranischen Revolutionsgarden (IRGC) zusammengearbeitet, um Geld und Waffen für militante Gruppierungen im Westjordanland zu beschaffen. Er sei zudem an der Planung von Anschlägen beteiligt gewesen.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen den Ländern. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah.

Das israelische Militär bombardierte unterdessen nach eigenen Angaben ein Waffenlager der Hisbollah im Libanon. Der Angriff erfolgte im Bekaa-Tal im Zentrum des Landes, wie das Militär am Mittwoch mitteilte. Nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen gab es dabei mindestens zwei Tote und 19 Verletzte. Unklar blieb, ob es sich bei den Opfern um Zivilisten oder Hisbollah-Kämpfer handelte. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat angekündigt, Waffendepots der vom Iran unterstützten Hisbollah verstärkt anzugreifen, um sich auf mögliche weitere Ereignisse vorzubereiten.

Die Hisbollah gab an, als Vergeltung für den Angriff in der Bekaa-Region mit Katjuscha-Raketen auf eine logistische Einrichtung des israelischen Militärs in den von Israel besetzten Golanhöhen gefeuert zu haben. Sicherheitskreise im Libanon bestätigten zunächst nicht, dass Waffendepots Ziel der Israelis waren. Demnach erfolgte der Angriff in einem Wohngebiet nahe der östlichen Stadt Baalbek im Bekaa, einer hauptsächlich von schiitischen Muslimen bewohnten Gegend, aus der die Hisbollah ihre Unterstützung bezieht.

Parallel zum Gaza-Krieg haben sich die Feindseligkeiten zwischen Israel und der Hisbollah in den vergangenen Monaten verstärkt. Obwohl sich die meisten Feuergefechte entlang der instabilen südlichen Grenze zu Israel ereignen, gab es einige israelische Angriffe tiefer im Libanon, einschließlich des Bekaa-Tals, das an Syrien grenzt. Angesichts der Sicherheitslage gibt es Befürchtungen, dass die Lage zwischen Israel und der Hisbollah eskaliert. Der Iran hat zudem Vergeltung für das Attentat auf den Auslandschef der palästinensischen Extremistengruppe Hamas, Ismail Haniyeh, angekündigt, der Anfang August in Teheran getötet wurde.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein israelischer Drohnenangriff im Libanon tötete den führenden palästinensischen Kommandanten Khalil al-Makdah in Sidon, etwa 40 Kilometer südlich von Beirut.
  • Das israelische Militär bombardierte ein Waffenlager der Hisbollah im Bekaa-Tal, wobei mindestens zwei Menschen getötet und 19 verletzt wurden.
  • Die Hisbollah feuerte als Vergeltung Katjuscha-Raketen auf eine logistische Einrichtung des israelischen Militärs in den Golanhöhen.