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Oberösterreichische SPÖ setzt auf Online-Wahlkampf

Die SPÖ Oberösterreich setzt im Landtagswahlkampf auf Online-Marketing. Insgesamt rund 3,5 Mio. Euro sind budgetiert, je rund die Hälfte davon für den klassischen und den digitalen Wahlkampf, erläuterte Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer bei einem Lokalaugenschein am Mittwoch in der SPÖ-Zentrale an der Linzer Landstraße. Fischen will man eher bei der ÖVP und den Grünen als bei der FPÖ.

"Wir haben an uns den Anspruch gestellt, den modernsten Online-Wahlkampf in Österreich zu führen", man wolle sogar jenen von Sebastian Kurz 2017 - "wo man neidlos anerkennen muss", dass das die "erste datengetriebene Kampagne" gewesen sei - toppen. Ein zehnköpfiges Social-Media-Team arbeitet rund um die Uhr, man beantworte jeden Kommentar zu einem Post, betonte Brockmeyer, "wir löschen nur Hasspostings". Bespielt werden Facebook, Instagram, Snapchat und - vor allem für die Jungwähler - Youtube, auf Tiktok sei man nicht aktiv.

Welche Zielgruppen genau er definiert hat, will Brockmeyer nicht verraten. Er sieht die SPÖ aber vor allem bei den jungen Familien "im Match mit der ÖVP" und auch im Wettkampf mit den Grünen. Dass man Wähler von der FPÖ zurückholen kann, glaubt er weniger, "die sind längst verloren, die kommen nicht mehr zurück". Die SPÖ habe vor allem in den 1990ern an die FPÖ verloren, bei der letzten Landtagswahl weniger, meint der Landesgeschäftsführer, der einräumt nicht so viel auf die Wählerstromanalysen zu geben, die 2015 sehr wohl einen Abfluss von roten Wählern in Richtung Blau konstatiert haben.

Neben der digitalen Kampagne gibt es aber natürlich auch einen klassischen Wahlkampf mit Plakaten. Hinzu kommen u.a. rund 150 "Bei dir"-Veranstaltungen - ein Townhall-Format für jeweils 150 bis 180 Leute - sowie drei Großveranstaltungen. 28.000 Erstwähler werden angeschrieben, die Linzer SPÖ plant zudem eine Telefonkampagne.

ribbon Zusammenfassung
  • Fischen will man eher bei der ÖVP und den Grünen als bei der FPÖ.
  • Welche Zielgruppen genau er definiert hat, will Brockmeyer nicht verraten.