Newsroom LIVE am Dienstag mit Integrationsexperte Kenan Güngör
Im ersten Drittel dieses Jahres haben 16.000 Personen einen Asylantrag gestellt. Das ist ein Plus von 138 Pronzent gegenüber 2021. Die meisten Asylsuchenden stammen aus Afghanistan und Syrien.
Die Generalsekretärin der ÖVP, Laura Sachslehner, nahm diese Meldung zum Anlass um die bekannte Linie der ÖVP in Sachen Migrationspolitik auf Social Media zu vertreten. "Insgesamt 16.000 Asylansuchen wurden heuer bereits gestellt. Die allermeisten Asylwerber stammen aus Afghanistan & Syrien. Damit leidet Österreich an der pro Kopf zweithöchsten Belastung durch Asylanträge in der EU", twitterte Sachslehner am Pfingstsonntag. In der EU brauche es einen besseren Außengrenzschutz, außerdem könne man Flüchtlinge aus der Ukraine nicht mit solchen aus Syrien und Afghanistan vergleichen.
Harsche Kritik von den Grünen
Gerade durch die Verwendung des Wortes "leidet" kam breite Kritik (unter anderem vom Koalitionspartner) an Sachslehner auf. Grünen-Nationalratsabgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic bezeichnete es unter anderem als "schändlich", Ablenkung auf dem Rücken der Schwächsten zu betreiben. Der Tweet sei "offen rassistische Polemik".
Ihr Nationalrats-Kollege Lukas Hammer warf der ÖVP-Politikerin und ihrem Tweet "Menschenverachtung" vor. "Hör auf, dich so über schutzsuchende Menschen zu äußern, Laura!", wandte er sich ebenso via Twitter direkt an an die Generalsekretärin.
Mit Georg Bürstmayr widersprach ein dritte Abgeordneter des grünen Koalitionspartners. Österreich leide nicht, so Bürstmayr. Den aufgenommenen Flüchtlingen stehe der Schutz zu. Das sei Teil des Regierungsprogramms und werde auch so bleiben.
In Deutschland gesperrt
Während in Österreich der Tweet weiterhin abrufbar ist, wurde er im benachbarten Deutschland offenbar von Twitter gesperrt. Als Grund wird von Twitter die lokale Gesetzgebung in Deutschland angegeben.
Über den Tweet von ÖVP-Generalsekträtin Laura Sachslehner, über dessen Auswirkungen sowie der realen Asyl- und Flüchtlingssituation in Österreich spricht der Soziologe und Integrationsexperte Kenan Güngör im Newsroom LIVE.
Newsroom LIVE, heute 19:55 Uhr, auf PULS 24 und in der ZAPPN App.
Zusammenfassung
- Im Newsroom LIVE am Dienstag ist der Soziologe und Integrationsexperte Kenan Güngör zu Gast.
- Er spricht unter anderem über den umstrittenen Tweet von ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner.
- Im ersten Drittel dieses Jahres haben 16.000 Personen einen Asylantrag gestellt. Das ist ein Plus von 138 Pronzent gegenüber 2021.
- Sachslehner nutzte das um die bekannte Linie der ÖVP in Sachen Migrationspolitik auf Social Media zu vertreten.
- Gerade das Wort "leidet" brachte Sachslehner breite Kritik vom Koalitionspartner ein.
- Der Tweet sei "offen rassistische Polemik", entgegnete Grünen-Nationalratsabgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic.