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NEOS fordern Unterstützungspersonal für Lehrkräfte

Die NEOS wollen mehr Unterstützungspersonal in den Schulen, um Lehrerinnen und Lehrern bei administrativen Aufgaben zu helfen. Das ist Teil eines Forderungskataloges, der sich auf eine Hajek-Umfrage unter 700 Lehrkräften stützt. "In der Bildungsdebatte hört man zu wenig auf die Betroffenen", beklagte Clemens Ableidinger, Projektleiter Bildung im NEOS Lab, bei einem Pressegespräch. Weitere Handlungsempfehlungen sind Bürokratieabbau und verbesserte Karrierepfade.

Bei der Befragung gaben 51 Prozent der Lehrenden an, sich weniger Bürokratie und Verwaltungsaufwand zu wünschen. Das war mit Abstand der höchste Wert bei dieser Frage. Dahinter folgte der konkrete Bedarf nach mehr Unterstützungspersonal (18 Prozent). Diese Ergebnisse liefern für Ableidinger ein "klares Bild", wo es Verbesserungspotenzial gebe. Viele Lehrkräfte würden zudem den Mehrwert von Dokumentationsaufgaben nicht sehen.

Die Studie hat der Meinungsforscher Peter Hajek zwischen 19. April und 10. Mai 2023 durchgeführt. Lehrende von allen österreichischen Schulen konnten an der Online-Befragung teilnehmen, etwa 700 haben das getan. Die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 3,7 Prozent.

Mit den alltäglichen Arbeitsbedingungen zeigte sich das Lehrpersonal mittelmäßig zufrieden. Diese Bewertung hat sich seit der letzten Befragung 2015 verschlechtert. Damals gaben 45 Prozent hohe Zufriedenheitswerte an. Heuer waren es nur noch 33 Prozent. Ganze 93 Prozent sind der Meinung, dass sich im Schulsystem etwas verändern muss.

Die NEOS leiten daraus ihre Forderungen ab. Demnach sollte eine Reduktion des Verwaltungs- und Dokumentationsbedarfs mit dem Ausbau an Unterstützungskräften einhergehen. Zu diesen zählen neben administrativem Personal auch Schulpsychologinnen und Sozialarbeiter.

Um das Berufsbild aufzuwerten könne man auch attraktive Karrierewege entwickeln. Das meint etwa, über zusätzliche Qualifikationen in Leitungsfunktionen zu kommen. Das Lehramt solle "an heutige Karrierebedürfnisse" angepasst werden, heißt es im Forderungskatalog der NEOS. Ebenfalls enthalten sind dort der Wunsch nach erleichterten Quereinstiegen, erweiterter Schulautonomie und einer neuerlichen Lehrplanreform.

NEOS-Lab-Direktor Lukas Sustala kritisierte außerdem die Kampagne "Klasse Job" des Bildungsministeriums. Diese fokussiere zu sehr auf Negatives, wie Image-Probleme. "Der Bildungsdiskurs ist aktuell ein absoluter Mangeldiskurs, weil es an einer Strategie fehlt", so Sustala.

ribbon Zusammenfassung
  • Die NEOS wollen mehr Unterstützungspersonal in den Schulen, um Lehrerinnen und Lehrern bei administrativen Aufgaben zu helfen.
  • Das ist Teil eines Forderungskataloges, der sich auf eine Hajek-Umfrage unter 700 Lehrkräften stützt.
  • "In der Bildungsdebatte hört man zu wenig auf die Betroffenen", beklagte Clemens Ableidinger, Projektleiter Bildung im NEOS Lab, bei einem Pressegespräch.
  • Dahinter folgte der konkrete Bedarf nach mehr Unterstützungspersonal.