Nach Wahldebakel: Schnabl tritt zurück
Wo Franz Schnabl am 28. April 2017 vom damaligen SPÖ-Chef Bundeskanzler Christian Kern als neuer Landesvorsitzender der niederösterreichischen Sozialdemokratie präsentiert wurde, ist am Montagabend auch sein Ende verkündet worden. Im Landtagsklub in St. Pölten gab der 64-Jährige selbst bekannt, dass Sven Hergovich (34), derzeit Geschäftsführer des AMS Niederösterreich, für einen "Neustart" übernimmt. Zuvor hatten Präsidium und Vorstand der Landesgruppe getagt. Dabei wurde Hergovich einstimmig zum designierten Landesparteivorsitzenden gewählt.
Die SPÖ mit Schnabl an der Spitze war bei der Landtagswahl am Sonntag laut dem vorläufigen Endergebnis (inkl. fast aller Wahlkarten) auf 20,66 Prozent (zuletzt 23,92) abgestürzt, was das schlechteste Ergebnis aller Zeiten (bisher 21,57 Prozent im Jahr 2013) und erstmals Platz 3 hinter der FPÖ bedeutet. Durch die Schlappe büßten die Roten einen Sitz im Landtag ein. Für Schnabl stelle dieses Ergebnis eine "herbe Enttäuschung" dar.
Keine Koalition mit FPÖ
Künftig stellen die Sozialdemokraten nur noch zwölf Mandatarinnen und Mandatare. Immerhin konnten die zwei Sitze in der Landesregierung gerettet werden, der Landesvize steht der SPÖ jedoch nicht mehr zu. Gemeinsam mit Schnabl wolle Hergovich die Arbeitsgruppe bei den Koalitionsverhandlungen leiten. Für den designierten Landesparteichef steht fest: "Eine Koalition mit der FPÖ unter Udo Landauern geht sich für uns nicht aus."
Zusammenfassung
- SPÖ Niederösterreich Chef Franz Schnabl tritt nach dem Wahldebakel der Sozialdemokraten bei der Landtagswahl zurück.
- Sein Nachfolger wird Sven Hergovich, bisher AMS-Chef in Niederösterreich.