Mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht im Ostkongo
Die Regierung in Kinshasa wirft dem Nachbarland Ruanda vor, die M23 zu unterstützten, auch UNO-Experten teilen diese Ansicht. Die Miliz hat im vergangenen Jahr ihre Aktivitäten im Ostkongo verstärkt.
Eine wichtige Rolle in dem Konflikt spielen die reichen Rohstoffvorkommen der Region: Im jüngsten Bericht der UNO-Expertengruppe zum Ostkongo, der Ende Dezember veröffentlicht wurde, wurde über ein "Parallelsystem" berichtet, dass die M23 in den von der Miliz besetzten Gebieten errichte und Bergbauaktivitäten, Handel, Transport und die Besteuerung der geförderten Mineralien kontrolliere.
Nach der Eroberung von Rubaya etwa, wo sich die ertragreichste Koltanmine der Region befindet, seien mindestens 150 Tonnen Koltan nach Ruanda exportiert und mit der dortigen Produktion vermischt worden, hieß es in dem Bericht. Koltan spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Laptops, Smartphones oder den Batterien von Elektroautos. Die Demokratische Republik Kongo ist weltweit einer der wichtigsten Koltan-Produzenten.
Zusammenfassung
- Nach tagelangen Kämpfen um die Stadt Masisi im Ostkongo sind über 100.000 Menschen auf der Flucht, nachdem die M23-Miliz das Stadtzentrum erobert hatte.
- Die kongolesische Regierung wirft Ruanda vor, die M23 zu unterstützen, was auch von UNO-Experten bestätigt wird.
- Mindestens 150 Tonnen Koltan, ein wichtiger Rohstoff für die Elektronikindustrie, wurden nach Ruanda exportiert.