APA/APA (AFP/Greek Defence Ministry)/HANDOUT

Manöver vor Zypern als Reaktion auf Erdgassuche der Türkei

Frankreich, Griechenland und Zypern haben am Mittwoch im Westen Zyperns umfangreiche Manöver in der Luft und zur See begonnen. Die Militärübungen gelten als Reaktion auf die türkischen Forschungen nach Erdgas, die ohne die Genehmigung der international anerkannten Regierung in Nikosia westlich und östlich von Zypern seit Monaten stattfinden. Die Türkei bleibt trotz des Manövers hart.

Frankreich, Griechenland und Zypern haben am Mittwoch im Westen Zyperns umfangreiche Manöver in der Luft und zur See begonnen. Die Militärübungen gelten als Reaktion auf die türkischen Forschungen nach Erdgas, die ohne die Genehmigung der international anerkannten Regierung in Nikosia westlich und östlich von Zypern seit Monaten stattfinden. Die Türkei bleibt trotz des Manövers hart.

An dem Militärmanöver nehmen neben drei griechischen F-16-Kampfbombern auch drei französische Kampfjets des Typs Rafale teil. Die Flugzeuge operieren vom Flughafen Paphos im Westen Zyperns aus. Wie der zypriotische Staatsrundfunk (RIK) weiter berichtete, sollen am Freitag auch eine französische sowie eine italienische Fregatte zu diesem Manöver dazu stoßen.

Die spektakuläre französische Militärpräsenz in Zypern hängt mit der Entdeckung von unterseeischen Erdgasvorkommen südlich von Zypern zusammen. Das französische Energieunternehmen Total ist an den Erkundungen beteiligt. Diese Erdgasvorkommen haben zu schweren Spannungen zwischen Ankara und Nikosia geführt. Die Türkei lehnt die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne die Zustimmung der türkischen Zyprioten ab. Im Norden Zyperns wurde mit türkischer Hilfe eine Türkische Republik Nordzypern eingerichtet, die international nicht anerkannt, aber von türkischen Truppen geschützt wird.

Im Gasstreit mit Griechenland gibt sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kompromisslos. Die Türkei sei entschlossen, alles Notwendige zu tun, um ihre Rechte im Schwarzen Meer, in der Ägäis und im Mittelmeerraum zu erlangen, sagte Erdogan am Mittwoch. "Wir werden keine Kompromisse eingehen, was uns gehört ... Wir sind entschlossen, alles Notwendige zu tun", so Erdogan.

Die NATO forderte ihre Mitglieder Griechenland und Türkei im Konflikt um Gasvorkommen zum Dialog auf. Das Bündnis sei "besorgt über die Situation", sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Berlin. "Was wir brauchen, ist Deeskalation, ist Dialog", so Stoltenberg. Er begrüßte dabei die Versuche der deutschen Regierung zu vermitteln und erklärte, er sei selbst "regelmäßig in Kontakt mit Ankara und Athen".

Nun hat Griechenland seine Hoheitsgewässer von bisher sechs auf zwölf Seemeilen ausgedehnt. Dies gelte jedoch nur für das Seegebiet im Westen des Landes (Ionisches Meer), teilte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch im Parlament mit.

Gleichzeitig kündigte Mitsotakis an, dass Athen zu einem Dialog mit der Türkei über die Festlegung des Festlandsockels sowie der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer bereit sei. "Die Provokationen stoppen, der Dialog beginnt", gab Mitsotakis im Parlament als Motto zur Überwindung der Streitigkeiten aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Frankreich, Griechenland und Zypern haben am Mittwoch im Westen Zyperns umfangreiche Manöver in der Luft und zur See begonnen.
  • Die Militärübungen gelten als Reaktion auf die türkischen Forschungen nach Erdgas, die ohne die Genehmigung der international anerkannten Regierung in Nikosia westlich und östlich von Zypern seit Monaten stattfinden.
  • Die NATO forderte ihre Mitglieder Griechenland und Türkei im Konflikt um Gasvorkommen zum Dialog auf.