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Russland spricht erstmals von Krieg

Mehr als zwei Jahre nach dem Überfall auf die Ukraine hat der Kreml erstmals offiziell eingeräumt, dass sich Russland im Krieg befindet.

"Wir sind im Kriegszustand", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag erstmals in einem Interview.

Westen als Ausrede

"Ja, es begann als eine spezielle Militäroperation, aber sobald diese Gruppe gebildet wurde und der kollektive Westen ein Teilnehmer dessen auf der Seite der Ukraine wurde, wurde dies zum Krieg für uns".

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Russland hat in der Nacht auf Freitag den wohl größten konzertierten Angriff auf die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt.

Die Ausrufung des Kriegsrechts würde für die Bevölkerung in Russland weitere Einschränkungen bedeuten, beispielsweise kann während des Kriegs eine Ausgangssperre verhängt werden. Auf nationaler Ebene ist dies nicht geschehen, in den vier seit Kriegsbeginn teilweise besetzten ukrainischen Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja gilt Kriegsrecht aber schon seit Herbst 2022.

Der Kreml-Sprecher definiert als Kriegsziel die komplette "Befreiung" der vier Regionen Donezk, Luhansk, Saporischsschja und Cherson. Genau jene vier Regionen also, die Russland vor eineinhalb Jahren völkerrechtswidrig annektiert hatte.

Kontrolle in weiter Ferne

Obwohl Russland unter anderem wegen akuten Waffenmangels jüngst Fortschritte in den Kämpfen gegen die Ukraine erreichen konnte, ist es weit davon entfernt, diese vier ukrainischen Regionen komplett zu beherrschen.

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Peskow stellte auch neuerlich die Existenz der Ukraine infrage. Russland könne die Existenz eines Landes an seinen Grenzen nicht erlauben, der bereit sei, alle Mittel einzusetzen, um die Halbinsel Krim einzunehmen. Die ukrainische Halbinsel war im Jahr 2014 handstreichartig von Russland eingenommen und annektiert worden. Die völkerrechtswidrigen Handlungen Russlands sind von der Weltgemeinschaft nicht anerkannt worden. Die westlichen Staaten unterstützen die Ukraine, die mittlerweile auch EU-Beitrittskandidatenland ist, bei ihrem legitimen Recht auf Selbstverteidigung.

Russland, Ukraine und die Zukunft

ribbon Zusammenfassung
  • Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gibt zu, dass Russland sich offiziell im Krieg mit dem Westen befindet, bisher wurde hartnäckig von einer speziellen Militäroperation gesprochen.
  • Ziel des Krieges sei die vollständige 'Befreiung' der vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson, sagt der Kreml.
  • Genau jene Regionen, die Russland völkerrechtswidrig annektierte.