APA/APA/AFP/JOE KLAMAR

"Spannender Tag" für Nehammer, Wlazny "superoptimistisch"

Mehrere Spitzenkandidat:innen haben bereits ihre Stimme für die Nationalratswahl abgegeben.

Wer künftig das Amt des Regierungschefs bekleiden wird, "entscheiden die Wählerinnen und Wähler", machte er dabei klar. "Jede Stimme zählt", appellierte Nehammer, dessen ÖVP ein knappes Rennen mit der FPÖ prognostiziert wird. Es gelte zu verhindern, dass radikale Kräfte zum Zug kommen, machte er deutlich. Er stehe für Stabilität.

Begleitet von Frau und Hund

Nehammer wählte in einem Pensionisten-Wohnhaus in seinem Wohnbezirk Hietzing. Er kam zu Fuß, begleitet von seiner Frau und seinem Hund. "Wählen ist immer eine gute Sache", gab er sich gut gelaunt.

Der Sonntag werde ein "spannender Tag", es gehe um eine Richtungsentscheidung. Gespräche mit Menschen im Wahlkampf hätten gezeigt, dass es noch immer viele Sorgen gebe, obwohl es nach den schwierigen Jahren wieder mehr Zuversicht gebe.

Nationalratswahl: Nehammer gibt seine Stimme ab

KPÖ-Spitzenkandidat: "Frischer Wind"

Zuvor hatte als erster der Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger seine Stimme abgegeben. "Ein frischer Wind zieht durchs Viertel - hoffentlich ist das ein gutes Signal auch für die Wahl", meinte Schweiger vor Journalisten. Nach wie vor gab er sich optimistisch, dass die KPÖ den Einzug in den Nationalrat schaffen werde.

Die Stimmung sei "sehr gut", bekräftigte Schweiger nach dem Urnengang im zweiten Wiener Gemeindebezirk, zu dem er sogar noch früher erschienen war als angekündigt. Man gehe davon aus, dass es knapp werde, erklärte er im Hinblick auf den erhofften Einzug, "jede Stimme zählt".

Die KPÖ wolle als "soziale Opposition" Druck im Parlament machen. Auch wenn man die Hürde nicht überspringt, werde die KPÖ so oder so ihre Arbeit weiter machen wie bisher. Die Umfragen sahen die KPÖ zuletzt bei ca. drei Prozent, also unter der Vier-Prozent-Hürde.

APA/EVA MANHART

Wlazny ist "superoptimistisch"

Betont gelassen zeigte sich Bierpartei-Chef Dominik Wlazny bei seiner Stimmabgabe am Vormittag in seinem Heimatbezirk Wien-Simmering. "Ich bin superoptimistisch", sagte Wlazny vor Journalisten. Er sei sicher, dass um 17 Uhr mit den ersten Hochrechnungen "unser Balken so hoch gehen wird, dass die Bierpartei ins Parlament kommt".

Sollte es dennoch nicht reichen, um die Vier-Prozent-Hürde zu überspringen, werde die Bierpartei weitermachen. Bis zu Wahlparty am Nachmittag, für die "der Bierbrunnen schon schnurrt", will der als Marco Pogo bekannt gewordene Musiker "abhängen" und sich entspannen.

APA/MAX SLOVENCIK

Meinl-Reisinger: Energie für wirkliche Reformen

NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger wählte am späten Sonntagvormittag sportlich im Jogging-Outfit. Nach der Stimmabgabe in einem Universitätsgebäude im neunten Bezirk will die pinke Parteichefin noch laufen gehen - "um das Hirn freizubekommen".

Gegenüber den wartenden Journalisten lobte Meinl-Reisinger erneut, dass es "halbwegs anständiger Wahlkampf war, wo auch nix passiert ist.“ 

Außer auf den letzten Metern, kommt die NEOS-Chefin auf einen Vorfall bei der Wahlkampfabschluss der FPÖ zu sprechen, wo ein Reporter von PULS 24 gestört und beleidigt wurde. „Das geht natürlich gar nicht, wenn Journalisten angegriffen werden“, so Meinl-Reisinger.

Für die nächsten fünf Jahre wünscht sie sich "eine zukunftsorientierte, positive Alternative". Und: „Den Mut und die Energie für wirkliche Reformen bringen nur wir“.

APA/GEORG HOCHMUTH

"Ich hab' geliefert"

Andreas Babler wählte in seiner Heimatgemeinde Traiskirchen. Dort ist er auch Bürgermeister. Sollte er Kanzler werden, wäre das nicht mehr möglich. "Es gibt eine Unvereinbarkeit mit den Funktionen, wir haben die Entscheidungen in Traiskirchen schon getroffen", erklärt er.

Das Wahlziel benennt er nicht mit dem ersten Platz, sondern: "Stark zu werden und das Land zu gestalten."

Die Chancen sind aus seiner Sicht da. Wahlen würden nicht von Umfragen – dort liegt die SPÖ durchwegs auf dem dritten Platz – sondern von den Menschen entschieden. Auf die hofft Babler. Während des Wahlkampfes habe er so viele Menschen getroffen, so viel Einsatz gezeigt.

"Ich hab' geliefert, jetzt sind andere dran", betont er.

APA/HANS KLAUS TECHT

Kogler: "Aufholjagd" wird gelingen

Vizekanzler und Grünen-Spitzenkandidat Werner Kogler zeigt sich im PULS 24 Interview zuversichtlich, dass bei der Nationalratswahl eine Aufholjagd "im Interesse des Klima-, Natur- und vor allem Bodenschutzes für Österreich" gelingt - mit "sozialer Absicherung und wirtschaftlichen Chancen für die Zukunft". Laut Kogler könnten nur die Grünen das einbringen.

Das Ziel sei es, dass die Grünen so weit gestärkt werden, dass sie in Bezug auf Naturschutzthemen "eine Rolle spielen". Gerade wenn es um solche Themen geht, habe man "wieder gesehen, was die Rechtsextremen für Umtriebe haben", kritisiert Kogler.

Nationalratswahl: Kogler gibt seine Stimme ab

ribbon Zusammenfassung
  • Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer hat Sonntagvormittag seine Stimme für die Nationalratswahl abgegeben.
  • Wer künftig das Amt des Regierungschefs bekleiden wird, "entscheiden die Wählerinnen und Wähler", machte er dabei klar.
  • Jede Stimme zählt", appellierte Nehammer, dessen ÖVP ein knappes Rennen mit der FPÖ prognostiziert wird.
  • Zuvor hatte als erster der Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger seine Stimme abgegeben. "Ein frischer Wind zieht durchs Viertel - hoffentlich ist das ein gutes Signal auch für die Wahl", meinte Schweiger.
  • Betont gelassen zeigte sich Bierpartei-Chef Dominik Wlazny bei seiner Stimmabgabe am Vormittag in seinem Heimatbezirk Wien-Simmering. "Ich bin superoptimistisch", sagte Wlazny vor Journalisten.