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Klare Vorwahl-Siege für Trump und Biden in Michigan

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Bundesstaat Michigan wie erwartet gewonnen. Laut Prognosen lag Trump nach Auszählung von rund 40 Prozent der Stimmen mit 67 Prozent gut 40 Prozentpunkte vor seiner Konkurrentin Nikki Haley. Bei den Demokraten fuhr Amtsinhaber Joe Biden ebenfalls einen Sieg ein, musste aber einen Warnschuss einstecken. Trotz fehlender Konkurrenz kam er nur auf 80 Prozent der Stimmen.

Bei den vergangenen drei Vorwahlen der Demokraten in Michigan stimmten jeweils rund 20.000 Demokraten "unentschieden". Am Dienstagabend (Ortszeit) lag die Zahl bei erst 41 Prozent der ausgezählten Stimmen bereits bei rund 50.000. Vor der Wahl hatten mehrere Gruppen aus Protest gegen Bidens Politik im Nahen Osten dazu aufgerufen, mit "unentschieden" zu stimmen. Sie fordern einen sofortigen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und ein Ende der US-Militärhilfe für Israel.

Doch nicht nur Muslime dürften Biden in Michigan ihre Stimme verwehrt haben. Auch jüngere, progressive Demokraten kritisieren den Präsidenten angesichts der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen.

Bei Wahl könnte es für Biden in Michigan eng werden

Eigentlich sind Muslime als Wählergruppe in den USA tendenziell eher den Demokraten als den Republikanern zugewandt. Auch gilt es als unwahrscheinlich, dass Muslime, die wütend über Bidens Unterstützung für Israel sind, bei der Präsidentenwahl zu den Republikanern abwandern.

Für Biden könnte es in einem wichtigen Swing State wie Michigan jedoch auch dann eng werden, sollten viele Wählerinnen und Wähler für einen unabhängigen Drittkandidaten stimmen oder sich dazu entscheiden, gar nicht zu wählen. In einer ersten Mitteilung seines Wahlkampfteams nach Veröffentlichung der Prognosen zum Wahlausgang ging der 81-Jährige weder auf das Thema Gaza-Krieg noch auf den hohen Anteil der Unentschiedenen ein.

Haley-Wähler könnten zu Biden tendieren 

Bei den Republikanern kam Trump vorerst auf 67 Prozent der Stimmen und distanzierte Haley (27 Prozent) damit klar. Der Rest stimmte unentschieden oder verteilte sich auf aussichtslose Kandidaten. Die Frage wird sein, wie viele dieser Haley-Anhänger bei der Präsidentenwahl im November am Ende für Trump stimmen werden. Einige von ihnen schließen nicht aus, sogar Biden zu wählen, um eine zweite Amtszeit Trumps zu verhindern.

Dies dürfte zwar nicht für die Mehrheit der Haley-Unterstützer gelten. Aber sollte diese Gruppe nicht zur Wahl gehen oder einen dritten, unabhängigen Kandidaten unterstützen, könnte das zum großen Problem für Trump werden.

Nun liegt ein besonderes Augenmerk auf dem 5. März, dem sogenannten Super Tuesday. An diesem Tag finden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner statt.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei den Vorwahlen im US-Staat Michigan zeichnet sich ein klarer Vorsprung für Ex-Präsident Donald Trump bei den Republikanern ab.
  • Nikki Haley plant, trotz der Niederlage gegen Trump in South Carolina, bis zum 'Super Tuesday' in der kommenden Woche im Rennen zu bleiben.
  • Präsident Joe Biden steht bei den Demokraten ohne ernsthafte Herausforderer da, doch die Ergebnisse in Michigan sind als Swing State für den Wahlausgang im November von Bedeutung.