APA/HANS PUNZ

Kickl will wieder in die Regierung

Der neue FPÖ-Klubchef Herbert Kickl schließt ein Regierungsamt nicht aus. Zudem äußerte er sich zum Wahlergebnis des FPÖ-Parteitags, der Corona-Impfung und den Identitären.

Der bisherige FPÖ-Klubchef Herbert Kickl ist am Samstag mit 88,24 Prozent zum neuen Parteichef der Freiheitlichen gewählt worden. Das sind rund zehn Prozent weniger als Kickls Vorgänger Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache bei ihren Wahlen bekamen. Dennoch scheint Kickl dieses Ergebnis nicht zu stören. In der "ZiB2" sagte er, dass der Parteitag "von großer Einigkeit getragen" war und "Ergebnisse im Kontext der jeweiligen Ereignisse" gesehen werden sollten. "Es ist immer eine Unschärfe drinnen", erklärte Kickl weiter. "Die 88 Prozent sind ein Ergebnis, das mir das Vertrauen der Partei bestätigt", sagte er im Interview.

"FPÖ war immer Mitte-rechts"

Es braucht laut Kickl eine "stabile" FPÖ, die "normale Politik für die Menschen in diesem Land macht". Denn bei der Regierung denke er sich oft: "Die ticken nicht mehr ganz richtig". Die SPÖ erlebe einen "Linksruck, der sich manifestiert", die ÖVP sei "skandalgebeutelt" und in der Bundesregierung müsse man damit rechnen, dass "einer der Koalitionspartner die Nerven schmeißt", wie Kickl erklärte.

"Die FPÖ war immer Mitte-rechts, die FPÖ ist Mitte-rechts, und (…) die FPÖ wird Mitte-rechts bleiben", sagt der neue Klubchef. Auf die Identitären angesprochen meinte Kickl, dass diese "unterstützenswerte Projekte" haben, die auch "linke NGOs unterstützen". Als Beispiel nannte er unter anderem den UNO-Migrationspakt.

Kickl strebt wieder Regierungsamt an

Seine Haltung hinsichtlich der Corona-Schutzmaßnahmen habe sich nicht geändert. Keine einzige Zahl, die die Regierung angebe, liefere einen Grund für die Maßnahmen. Ihn störe, "dass alles, was bisher gegolten hat, jetzt nicht mehr stimme". Dies gälte vor allem für die Corona-Impfung. "Das ist die Freiheit, die wir meinen", sagte er im Interview. Er fügte an: "Es soll sich jeder impfen lassen, der das als richtig empfindet".

Kickl strebt wieder ein Regierungsamt an, wie er selbst in der "ZiB2" erklärte: "Man wäre ein schlechter Parteiobmann, wenn eine Regierungsbeteiligung nicht das Ziel wäre". Über die schriftliche Bestätigung, dass er aus seinem Regierungsamt enthoben wurde, sagte er: Das ist "eine amtliche Bestätigung dafür, dass ich nicht zu diesem abscheulichen Family-Business der österreichischen Volkspartei gehört habe, sondern, dass ich in Wahrheit in der Regierungstätigkeit ein Stachel im Fleisch dieser türkisen Karrieristen gewesen bin".

ribbon Zusammenfassung
  • Der bisherige FPÖ-Klubchef Herbert Kickl ist am Samstag mit 88,24 Prozent zum neuen Parteichef der Freiheitlichen gewählt worden.
  • In der "ZiB2" sagte er, dass der Parteitag "von großer Einigkeit getragen" war und "Ergebnisse im Kontext der jeweiligen Ereignisse" gesehen werden sollten.
  • Es braucht laut Kickl eine "stabile" FPÖ, die "normale Politik für die Menschen in diesem Land macht".
  • Denn bei der Regierung denke er sich oft: "Die ticken nicht mehr ganz richtig". Die SPÖ erlebe einen "links Ruck, der sich manifestiert", die ÖVP sei "Skandal gebeutelt".
  • Kickl strebt wieder ein Regierungsamt an, wie er selbst in der "ZiB2" erklärte: "Man wäre ein schlechter Parteiobmann, wenn eine Regierungsbeteiligung nicht das Ziel wäre".
  • Sein Entlassungsschreiben "ist eine amtliche Bestätigung dafür, dass ich nicht zu diesem abscheulichen Family-Business der österreichischen Volkspartei gehört habe."