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Karas nicht mehr ÖVP-Kandidat: "ÖVP nicht mehr Kraft der Mitte"

Der ehemalige ÖVP-EU-Abgeordnete Othmar Karas wird bei der EU-Wahl 2024 nicht für die ÖVP antreten. Er kritisiert die Partei scharf, bleibt aber Mitglied.

Der langjährige ÖVP-Europaabgeordnete und Erste Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas wird bei der kommenden EU-Wahl nicht mehr für die ÖVP als Spitzenkandidat antreten. 

In der persönlichen Erklärung am Donnerstag ging er mit seiner Partei hart ins Gericht. Karas sieht es als "Fehler", die "Politik der Ränder" zu kopieren - so würde der Zusammenhalt der Gesellschaft auf das Spiel gesetzt.

"Mir geht es unheimlich auf die Nerven, von manchen als Linker tituliert zu werden", weil er für ein Ende des Sterbens im Mittelmeer sei, ärgerte sich Karas. 

"Die ÖVP ist nicht mehr die Europapartei und nicht mehr die Kraft der Mitte. Österreich braucht einen Neustart in der Europapolitik." Karas werde aber ÖVP-Mitglied bleiben.

Die vergangenen Monate seien zudem "menschlich enttäuschend " gewesen. Wie die Bundespartei mit ihm umgegangen sei, sei einer staatstragend Partei "unwürdig". Karas beklagte den Stil, der öffentlich Einzug gehalten habe.

Karas zog 1999 für die Volkspartei ins EU-Parlament ein. Von 2006 bis 2009 sowie von 2011 bis 2019 leitete der die ÖVP-Delegation. Im Jänner 2022 wurde der gebürtige Niederösterreicher zum Ersten Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments gekürt. Dieses Amt bekleidete er zuvor bereits von 2012 bis 2014 sowie von 2019 bis 2022.

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  • Karas wird bei der EU-Wahl 2024 nicht für die ÖVP antreten.
  • Er kritisiert die Partei scharf, bleibt aber Mitglied.