Kurz nimmt Bundesland in Schutz: "Mutationen gibt es ja nicht nur in Tirol"
Die Bundesregierung plant mit 19. Mai weitreichende Öffnungsschritte. PULS 24 Anchor Thomas Mohr fragt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag, ob dieser nicht befürchte, dass Mutationen - wie aktuell jene besonders gefährliche aus Tirol - die Öffnungsschritte in Gefahr bringe. Davon gehe er nicht aus, sagte Kurz.
"Diese Mutationen - zuerst die britische, dann die südafrikanische - gibt es ja nicht nur in Tirol, auch wenn das medial manchmal so dargestellt wird", sagte Kurz. Auch in anderen Ländern gebe es diese, man werde die weiteren Entwicklungen im Auge behalten, aber der Kanzler vertraut auf den Impfschutz. Mohr fragte allerdings konkret nach der neuen Tiroler Mutation, die aus der britischen Virus-Variante B.1.1.7 mit der Mutation E484K besteht. Diese breitet sich aktuell sehr schnell in Tirol aus und senkt auch den Impfschutz.
Ein weiteres mal nahm er im Interview das Bundesland Tirol in Schutz. In Hinblick auf die Modellregion Vorarlberg sprach Kanzler Kurz davon, dass das westlichste Bundesland insofern im Vorteil sei, als die britische Mutation aus "östlichen Nachbarländern" eingeschleppt worden sei und sich deshalb von Osten aus ausgebreitet habe.
Inzidenz "zwar interessant", aber nicht ausschlaggebend
Vorarlberg sei trotz inzwischen wieder hoher Inzidenzen eine Erfolgsgeschichte, meinte der Kanzler weiter. Denn trotz hoher Sieben-Tage-Inzidenz seien die Spitäler bzw. Intensivstationen nicht ausgelastet.
Überhaupt sei die Inzidenzzahl zwar "interessant", aber nicht ausschlaggebend, so Kurz. Denn "die harte Währung bleibt die Auslastung in den Spitälern". Für diese sei die Sieben-Tage-Inzidenz nicht aussagekräftig, denn durch die Impfung würde die Anzahl der schweren Verläufe auch bei hohen Infektionszahlen sinken. "Dass die Infektionen steigen, wenn wir öffnen, das wird absolut stattfinden", so der Kanzler. Aber es werde sich vor allem um Infektionen bei Kindern handeln.
Bei zu hohen Zahlen wohl regionale Maßnahmen
Ob es bei zu starken Anstiegen bei Spitalspatienten eher bundesweite oder regionale Maßnahmen geben werde, fragte Mohr. "Ich glaube, diese Was-wäre-wenn-Spielchen bringen uns aktuell nicht weiter", meinte der Bundeskanzler. Die Landeshauptleute hätten aber die Möglichkeit regionale Maßnahmen zu ergreifen. Es würde auch nicht Sinn machen, bei lokalen Clustern gleich bundesweit zuzusperren.
Zusammenfassung
- PULS 24 Anchor Thomas Mohr fragt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag, ob dieser nicht befürchte, dass Mutationen - wie aktuell jene besonders gefährliche aus Tirol - die Öffnungsschritte in Gefahr bringe. Davon gehe er nicht aus, sagte Kurz.
- "Diese Mutationen - zuerst die britische, dann die südafrikanische - gibt es ja nicht nur in Tirol, auch wenn das medial manchmal so dargestellt wird", sagte Kurz.
- Auch in anderen Ländern gebe es diese, man werde die weiteren Entwicklungen im Auge behalten, aber der Kanzler vertraut auf den Impfschutz.
- Mohr fragte allerdings konkret nach der neuen Tiroler Mutation, die aus der britischen Virus-Variante B.1.1.7 mit der Mutation E484K besteht. Diese breitet sich aktuell sehr schnell in Tirol aus und senkt auch den Impfschutz.
- In Hinblick auf Vorarlberg sprach Kanzler Kurz davon, dass das westlichste Bundesland insofern im Vorteil sei, als die britische Mutation aus "östlichen Nachbarländern" eingeschleppt worden sei und sich deshalb von Osten aus ausgebreitet habe.
- Ob es bei zu starken Anstiegen bei Spitalspatienten eher bundesweite oder regionale Maßnahmen geben werde, fragte Mohr. "Ich glaube, diese Was-wäre-wenn-Spielchen bringen uns aktuell nicht weiter", meinte der Bundeskanzler.