APA/APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Biden verspricht Ukraine neue Waffen

US-Präsident Joe Biden hat neue Militärhilfe für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sagte Biden am Sonntag zum Abschluss des G7-Gipfels in Hiroshima. Nach Angaben des Weißen Hauses haben die Hilfen einen Umfang von etwa 375 Millionen US-Dollar (etwa 346 Millionen Euro).

Er habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Gespräch am Rande des Gipfels versichert, dass die USA alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu stärken, sagte Biden. Selenskyj war am Samstag überraschend zu dem Gipfel der Gruppe führender Wirtschaftsnationen gereist, nachdem sich die USA am Freitag erstmals offen für eine Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an die Ukraine gezeigt hatten.

Einem US-Regierungsvertreter zufolge sagte Biden beim G7-Gipfel, dass die USA eine Ausbildung ukrainischer Piloten an "Kampfjets der vierten Generation einschließlich (des US-Kampfjets) F-16" in Zusammenarbeit mit "Verbündeten und Partnern" unterstützen würden. Selenskyj hatte erfreut darauf reagiert. Er begrüßte "die historische Entscheidung" und sagte, er hoffe auf eine "praktische Umsetzung".

Das neue US-Hilfspaket für die Ukraine ist bereits das 38. seit August 2021. "Es umfasst zusätzliche Munition für die von den USA bereitgestellten HIMARS, Artilleriegeschosse, Panzerabwehrwaffen und wichtige Hilfsmittel im Wert von bis zu 375 Millionen US-Dollar", erklärte das ukrainische Verteidigungsministerium. Die Lieferung umfasse zusätzliche Munition für die US-Mehrfachraketenwerfer HIMARS, 155-mm- und 105-mm-Artilleriegeschosse, Raketen für TOW-Panzerabwehrraketensysteme sowie zusätzliche Javelin-Panzerabwehrraketen und AT-4- Panzerabwehrwaffen.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz rechnete nicht mit einer baldigen Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine. "Das, was mit der Ausbildung von Piloten verbunden ist, ist ja ein längerfristiges Projekt", sagte er am Sonntag am Rande des G7-Gipfels.

Russland nutzt zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handle sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.

Diese Taktik solle Russland helfen, Kampfschäden schneller einzuschätzen und die Zielgenauigkeit zu verbessern. "Allerdings sind langsame Überwachungsdrohnen sehr anfällig für die ukrainische Luftabwehr", hieß es aus London. Die russischen Raketenangriffe würden sich mittlerweile auf Schläge gegen die ukrainische Flugabwehr konzentrieren.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

ribbon Zusammenfassung
  • US-Präsident Joe Biden hat neue Militärhilfe für die Ukraine angekündigt.
  • Das Paket umfasse Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sagte Biden am Sonntag zum Abschluss des G7-Gipfels in Hiroshima.
  • Selenskyj war am Samstag überraschend zu dem Gipfel der Gruppe führender Wirtschaftsnationen gereist, nachdem sich die USA am Freitag erstmals offen für eine Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an die Ukraine gezeigt hatten.