Israel wirft Hamas zwei Verstöße gegen Waffenruhe vor
Bereits am Samstag hatte Israels Armeesprecher Daniel Hagari der Hamas vorgeworfen, mit Yehuds nicht erfolgter Freilassung gegen die Waffenruhe zu verstoßen. Daraufhin erklärte die Hamas, Yehud, die nach Medienberichten einen familiären Bezug zu Deutschland hat, sei "am Leben und bei guter Gesundheit" und werde am kommenden Samstag freigelassen.
Israel erklärte mit Blick auf die nicht erfolgte Freilassung von Yehud, die Armee werde sich vorerst nicht vom sogenannten Netzarim-Korridor zurückziehen - einer sieben Kilometer langen Verbindung in der Mitte des Gazastreifens, die den Norden vom Süden des Palästinensergebiets trennt.
Im Gazastreifen wurden indes fünf Personen verletzt, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Israelische Medien berichteten, Palästinenser hätten versucht, den Netzarim-Korridor zu durchqueren. Israels Armee erlaubt dies derzeit noch nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär sagte auf Anfrage, man gehe den Berichten nach.
Am Samstag hatte die Hamas im Rahmen des Waffenruheabkommens mit Israel vier weitere Geiseln freigelassen. Die vier Soldatinnen Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy wurden vom Roten Kreuz aus dem Gazastreifen herausgebracht und an die israelische Armee übergeben. Am vergangenen Sonntag waren bereits drei israelische Frauen freigelassen worden.
Im Gazastreifen sollen sich derzeit noch 87 während des Großangriffs durch palästinensische Kämpfer am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppte Menschen befinden, 34 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee bereits tot.
Zusammenfassung
- Israel beschuldigt die Hamas, gegen die Waffenruhe zu verstoßen, da die Freilassung von Arbel Yehud nicht erfolgte und keine detaillierte Geiselliste vorgelegt wurde.
- Fünf Personen wurden verletzt, als das israelische Militär im Gazastreifen das Feuer eröffnete. Der Vorfall ereignete sich, als Palästinenser versuchten, den Netzarim-Korridor zu durchqueren.
- Im Gazastreifen befinden sich noch 87 Geiseln, von denen 34 als tot gelten. Die Hamas hat jedoch vier weitere Geiseln im Rahmen des Abkommens freigelassen.