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Israel greift nach Raketenbeschuss Ziele in Gaza an

Nach Raketenangriffen aus dem Gazastreifen wegen des Tods eines Häftlings hat die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen. Darunter seien Militärposten, ein Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und eine Ausbildungseinrichtung der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte das israelische Militär in der Nacht auf Mittwoch mit. Israel mache die militant-islamistische Hamas für alle vom Gazastreifen ausgehenden Attacken verantwortlich.

Berichten aus dem abgeschotteten Küstengebiet zufolge waren an mehreren Orten Explosionen zu hören. Zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings laut Armee mindestens 30 Raketen und sechs Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Sanitätern zufolge wurden mindestens drei Menschen in Israel durch Raketensplitter verletzt, einer davon schwer. Weitere wurden Medienberichten zufolge wegen Angstzuständen behandelt. In der Nacht heulten in mehreren Städten erneut die Warnsirenen.

Im nördlichen Gazastreifen erlitt laut Krankenhausangaben ein Mann schwere Verletzungen, als er nach einem israelischen Luftangriff von einem großen Stein getroffen wurde. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen hatte zuvor mitgeteilt, Krankenhäuser und Rettungsdienste seien in erhöhter Bereitschaft.

Wie die Nachrichtenseite "ynet" berichtete, bemühte sich Ägypten am Abend um Vermittlungen zwischen Israel und einflussreichen Kräften im Gazastreifen, um die Kämpfe zu beenden. Hamas-Chef Ismail Haniya kündigte in der Nacht an: "Wir nehmen Kontakt mit unseren Brüdern in Ägypten und Katar auf, um die Aggression gegen den Gazastreifen zu stoppen."

Die militante Palästinenserorganisation Islamischer Jihad verbreitete unterdessen im Gazastreifen ein Video, das ihre Leute bei der Vorbereitung eines Raketenabschusses zeigen soll. Am Ende erscheint der Schriftzug "Wir haben noch nicht angefangen."

Am späten Abend hielt Ministerpräsident Benjamin Netanyahu eine Besprechung zur Sicherheitslage ab, bei der auch Verteidigungsminister Joav Galant dabei war. "Jeder, der versucht, den Bürgern Israels zu schaden, wird es bereuen", warnte Galant.

Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ist der Tod von Khader Adnan. Am Dienstagmorgen starb das ranghohe Mitglied des Islamischen Jihads nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft. Der 44-Jährige aus der Stadt Jenin im Westjordanland wurde nach Angaben der Gefängnisbehörde am frühen Morgen bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden. Daraufhin kündigten mehrere militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen Vergeltung an.

Adnan war laut Gefängnisbehörde wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Unterstützung von Terror und Hetze inhaftiert gewesen. Der Islamist habe den Hungerstreik am 5. Februar nach seiner Festnahme wegen mutmaßlicher Terrorvergehen begonnen, sagte ein Sprecher. Es sei bereits seine zehnte Haftzeit in Israel gewesen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach Raketenangriffen aus dem Gazastreifen wegen des Tods eines Häftlings hat die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet angegriffen.
  • Darunter seien Militärposten, ein Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und eine Ausbildungseinrichtung der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte das israelische Militär in der Nacht auf Mittwoch mit.
  • In der Nacht heulten in mehreren Städten erneut die Warnsirenen.