IDF-Sprecher: Nazi-Ideologie im Gazastreifen weit verbreitet
Seit 123 Tagen werden immer noch 136 israelische Geiseln in den Händen der radikalislamistischen Hamas vermutet. Man wisse nicht, wie es ihnen geht, ob sie Lebensmittel und Medikamente bekommen und ob sie missbraucht und vergewaltigt werden, sagt IDF-Sprecher Arye Sharuz Shalicar im "Interview des Tages" bei Heiß Umfehdet.
Damit sich die Situation im Gazastreifen lockere, müsse Israel aber "Geiseln sehen - Geiseln, die zurück zu ihren Liebsten kommen". Diese Frage habe für Israel Priorität, sagt der IDF-Sprecher - und weist damit auch Kritik von Hilfsorganisationen zurück, wonach zu wenige Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangen würden.
Israel lasse Lkw mit Lebensmitteln in den Gazastreifen, doch wisse man eben, dass die Hamas diese verteile. Man könne die Terroristen nicht mit der einen Hand bekämpfen und mit der anderen Hand füttern, sagt Shalicar. Außerdem wolle man den Druck auf die Hamas hoch halten: Deren Priorität liege nicht bei der Zivilbevölkerung, sonst hätte sie die Geiseln längts freigelassen. Die Hamas wolle an der Macht bleiben und als Terrororganisation fortbestehen. Man hoffe, dass sich die Bevölkerung im Gazastreifen vermehrt gegen die Hamas wendet.
"Mein Kampf" in Kinderzimmern
Große Hoffnung dürfte der IDF-Sprecher bei diesem Punkt aber nicht sehen: Laut ihm finde man arabischsprachige Ausgaben von Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" in Kinderzimmern im Gazastreifen. Es gebe "hier eine ganz klare Verbindung zwischen der Ideologie der Nazideutschen von damals und leider auch dem radikalislamistischen palästinensischen Islamismus", sagt er. Eine Ideologie, die unter Palästinensern verbreitet werde.
Das zeige sich auch bei Demos in Wien oder Berlin, wenn die Parole "From the river to the sea..." gerufen werde. Die Parole heiße, dass man das Gebiet 'judenfrei' machen wolle.
Nicht im Krieg mit Zivilbevölkerung
Shalicar betont aber, dass man sich nicht im Krieg mit der Zivilbevölkerung sehe. Man könne das Massaker vom 7. Oktober aber "nicht so hinnehmen - niemals". Nun könne die Hamas nicht mehr den Gazastreifen regieren und Teile des Westjordanlandes beeinflussen. Dort solle nun "etwas Neues zu Stande kommen". Damit könne man "auch für die Palästinenser eine positivere Zeit einläuten".
Das Glas sei halb leer, weil immer noch 136 Geiseln vermisst werden - aber halb voll, weil man Erfolge in der Terrorbekämpfung erzielt habe. Mit Blick in Richtung Iran, Jemen, Libanon und Syrien meint der IDF-Sprecher aber auch, dass man sich auf ein "Worst-Case-Szenario" vorbereiten müsse.
Zusammenfassung
- Arye Sharuz Shalicar, Sprecher der israelischen Streitkräfte, spricht im PULS 24 Interview fast vier Monate nach dem Massaker der Hamas von einem halb vollen und einem halb leeren Glas.
- Er sieht eine Verbindung zwischen Nazi-Ideologie und dem radikalen Islamismus und meint, die Hamas könne den Gazastreifen nicht mehr regieren.