puls24 Logo

Gefahr für humanitäre Helfer steigt weltweit

Anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am kommenden Montag (19. August) richten verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) den Fokus auf die weltweite Verschlechterung der humanitären Lage und die Gefahr für humanitäre Hilfskräfte. Andauernde Krisensituationen wie bewaffnete Konflikte, Kriege und Klimawandel tragen zu den Abwärtsentwicklungen bei.

Mit 280 getöteten humanitären Helferinnen und Helfern galt 2023 laut einer Analyse der Hilfsorganisation Care als das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung. Dieser "alarmierende Trend" setze sich 2024 fort, so Care am Freitag in einer Aussendung.

Seit Anfang des Jahres 176 humanitäre Hilfskräfte getötet worden. Über zwei Drittel der getöteten Hilfskräfte (121) sind im Westjordanland und Gaza ums Leben gekommen, wie die Datenanalyse, die aus der "Aid Worker Security Database" erhoben wurde, zeigt. Im Südsudan, der letztes Jahr als tödlichster Ort eingestuft worden ist, sind acht Hilfskräfte getötet worden, im Nachbarland Sudan zwölf.

Die zunehmende Zahl gezielter Angriffe auf humanitäre Helferinnen und Helfer sei "inakzeptabel" und "verheerend" für Betroffene und die Gemeinschaften, "die dringend auf lebensrettende Hilfe angewiesen sind", sagte Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.

Das SOS-Kinderdorf hob anlässlich des UNO-Welttags hervor, wie insbesondere Kinder auf der ganzen Welt aufgrund der Folgen des Klimawandels gefährdet sind. Laut dem Klima-Risiko-Index des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF sind rund eine Milliarde Kinder, somit jedes zweite Kind, aufgrund von klima- und umweltbedingten Folgen "extrem stark gefährdet". Dabei sind die 33 Länder, die von UNICEF als Hochrisikoländer eingestuft werden, gemeinsam für neun Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen zuständig. Etwa die Hälfte der Binnen-Fluchtbewegungen (26,4 Millionen) sind auf klimabedingte Katastrophen wie Dauerregen, Hitze, Dürren oder Stürme zurückzuführen.

Der Welttag der humanitären Hilfe findet am 19. August statt und erinnert an den Selbstmordanschlag auf das UNO-Hauptquartier in Bagdad im Jahr 2003, bei dem 22 Menschen getötet und 150 Hilfskräfte verletzt wurden.

(SERVICE: Aid Worker Security Database - https://go.apa.at/Oy6LXOdH)

ribbon Zusammenfassung
  • 2023 war mit 280 getöteten humanitären Helfern das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Der alarmierende Trend setzt sich 2024 fort, mit bisher 176 getöteten Helfern.
  • Über zwei Drittel der getöteten humanitären Helfer starben im Westjordanland und Gaza. Im Südsudan und Sudan wurden ebenfalls mehrere Helfer getötet.
  • Laut UNICEF sind eine Milliarde Kinder weltweit extrem stark durch klima- und umweltbedingte Folgen gefährdet. Diese Länder sind für neun Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.