APA/GEORG HOCHMUTH

Wien: Demo-Besucher forderten Freilassung der Hamas-Geiseln

Im Zuge der Kundgebung "Walkathon - Bring Them Home Now" forderten Hunderte Menschen Sonntagnachmittag die Freilassung der Hamas-Geiseln.

Zahlreiche Menschen - der Veranstalter hat laut Polizei rund 500 Teilnehmer angemeldet - haben Sonntagnachmittag beim "Walkathon - Bring Them Home Now!" in Wien für die Freilassung der in den Händen der Hamas befindlichen Geiseln demonstriert. "Solange diese Geiseln in den Händen der Hamas sind, sind wir alle nicht frei", sagte Doron Rabinovici der APA am Rande der Veranstaltung. Die Terrororganisation nehme sogar "ihre eigene Bevölkerung als Geiseln", so der Schriftsteller.

Die Hamas sei auch ein halbes Jahr nach der Terrorattacke auf Israel noch immer nicht geschlagen, sagte der offizielle Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, Arye Sharuz Shalicar, im APA-Gespräch. Sie sei aber "beschädigt", so Shalicar weiter, der betonte, dass sich sein Land in einem Mehrfrontenkrieg befinde. Denn es gebe nicht nur Kämpfe mit der Hamas im Süden, sondern täglich werde Israel auch vom Libanon aus von der Hisbollah, dem "verlängerten Arm des Iran" attackiert. Für ihn sei klar, dass "ohne militärischen Druck die Geiseln nicht zurückkehren werden", da die Hamas nur die "Sprache der Stärke" verstehe.

Demo wollte auf "untragbare Situation" hinweisen

Alon Ishay, Präsident der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JÖH), wies einmal mehr darauf hin, dass sich noch immer mehr als 130 Geiseln - darunter auch mindestens 16 Frauen - in den Händen der Hamas befinden würden, die sexualisierter Gewalt und Folter ausgesetzt seien. Mit dem Demozug durch die Wiener Innenstadt sollte auf diese "untragbare Situation" hingewiesen werden, sagte Ishay zur APA. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel hatte vor sechs Monaten, am 7. Oktober 2023, stattgefunden.

Die stellvertretende Missionschefin der israelischen Botschaft, Maya Karmely Sommer, war überwältigt von der Unterstützung für die Entführten, ihre Familien und für Israel: "Wir schätzen die Freundschaft sehr, die wir von Österreichs PolitikerInnen und Zivilgesellschaft erhalten."

Rund 1.000 Menschen nahmen teil 

Unter dem Motto "Bring Them Home Now" wollte ein breites Bündnis aus rund 25 jüdischen und nicht-jüdischen Organisationen gemeinsam mit Einzelpersonen ein Zeichen der Solidarität für die von der Hamas verschleppten Menschen setzen. Unter den Geiseln sind zwei kleine Kinder, viele junge Frauen, sehr betagte Menschen und auch ein österreichischer Staatsbürger.

Auftakt des "Walkathons", an dem laut Veranstaltern rund 1.000 Menschen teilnahmen, war am Wiener Judenplatz. Von dort zogen die Menschen bei strahlend sonnigem Wetter über den Hof und den Kohlmarkt, den Michaelerplatz, durch die Habsburgergasse und den Graben zur Abschlusskundgebung am Stock-im-Eisen-Platz in der Nähe des Stephansdoms.

Zahlreiche Demoteilnehmer trugen gelbe Jacken, Transparente und große und kleine Israel-Flaggen. Auf einem der Transparente stand "Rape is not Resistance", auf einem anderen "Bring Them Home Now". Außerdem wurden Flyer verteilt, auf denen auf die schreckliche Situation der Geiseln hingewiesen wurde. Einige der verschleppten Frauen waren auch darauf abgebildet.

ribbon Zusammenfassung
  • In Wien demonstrierten rund 1.000 Menschen beim 'Walkathon - Bring Them Home Now!' für die Freilassung von über 130 Hamas-Geiseln.
  • Auftakt des "Walkathons" war am Wiener Judenplatz.
  • Von dort zogen die Menschen bei strahlend sonnigem Wetter über den Hof und den Kohlmarkt, den Michaelerplatz, durch die Habsburgergasse und den Graben zur Abschlusskundgebung am Stock-im-Eisen-Platz in der Nähe des Stephansdoms.