Ein Toter bei Unglück mit Flüchtlingsboot vor Kreta
Gleich drei Boote gerieten südlich von Kreta vor der kleinen Insel Gavdos in Not - eines davon, ein hölzernes Beiboot, sei gekentert. Von den Insassen dieses Bootes seien 39 gerettet und ein Mensch tot geborgen worden. Beteiligt waren an der Rettung neben Patrouillenbooten der Küstenwache sowie zwei Hubschraubern und einem Flugzeug auch internationale Frachtschiffe.
Ein Video, das die Zeitung "Kathimerini" veröffentlichte, zeigte den nächtlichen Einsatz der Rettungskräfte. Die Passagiere hätten angegeben, dass sich noch viele Dutzend weitere Menschen an Bord befunden hätten, berichtete die Zeitung. Der Rettungseinsatz werde deshalb fortgesetzt.
Vor Gavdos gab es parallel zwei weitere Einsätze, bei denen insgesamt 68 Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Außerdem entdeckte ein Frachtschiff südlich der Halbinsel Peloponnes ein Flüchtlingsboot in Not. Die Besatzung nahm die 28 Menschen an Bord, sie wurden in die Hafenstadt Kalamata gebracht.
In Griechenland kommt es immer wieder zu Unglücken mit Flüchtlingsschiffen, bei denen es sich häufig um seeuntüchtige Boote oder völlig überfüllte Schlauchboote handelt. Vor allem auf zwei Routen wagen die Menschen die gefährlichen Überfahrten: Von der türkischen Westküste zu den griechischen Inseln Samos, Leros, Lesbos, Kos und Chios und von der libyschen Küste Richtung Kreta.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr nahmen die Flüchtlingszahlen in Griechenland in diesem Jahr zu. Waren es 2023 knapp 49.000 Ankünfte, kamen laut UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR in diesem Jahr bis zum 8. Dezember bereits rund 58.000 Migranten an.
Die Registrierlager auf den Inseln Samos, Kos, Leros, Lesbos und Chios haben eine Aufnahmekapazität von insgesamt knapp 14.000 Plätzen. Aktuell sind davon rund 11.000 Plätze belegt.
Zusammenfassung
- In griechischen Gewässern wurden bei vier Rettungseinsätzen rund 200 Flüchtlinge gerettet, während ein Mensch tot geborgen wurde. Drei Boote gerieten südlich von Kreta in Not, wobei eines kenterte und 39 Insassen gerettet werden konnten.