Assistierter Suizid für knapp 40 Prozent eine Option
Für die im Auftrag der Hospizbewegung Baden erstellte Studie wurden Anfang März 1.005 Personen im Alter von 14 bis 79 Jahren im Rahmen eines Online Access Panels befragt. Die rechtliche Situation in Sachen assistierter Suizid ist rund zwei Drittel der Österreicher zumindest nach eigener Einschätzung einigermaßen bekannt: 27 Prozent antworteten auf eine entsprechende Frage mit "Ja", 37 Prozent mit "Ja, ich glaube schon".
Ein Urteil des Verfassungsgerichtshofes (VfGH) in Jahr 2020 hatte die Neuregelung des assistierten Suizids, der davor verboten war, nötig gemacht. Laut dem nun geltenden Sterbeverfügungsgesetz können dauerhaft schwer oder unheilbar Kranke, die Beihilfe zum Selbstmord in Anspruch nehmen wollen, eine sogenannte Sterbeverfügung errichten. Aufklärungsgespräche mit Ärzten sind verpflichtend. Zwei Mediziner müssen unabhängig voneinander bestätigen, dass die sterbewillige Person entscheidungsfähig ist und freiwillig aus dem Leben scheiden möchte, einer davon muss über eine palliativmedizinische Ausbildung verfügen. Die Errichtung der Sterbeverfügung erfolgt durch einen Notar.
Weiteres Ergebnis der Umfrage: Zwei Drittel würden im Fall einer unheilbaren Erkrankung ihre letzte Lebenszeit am liebsten daheim verbringen. 13 Prozent würden ein Hospiz wählen, elf Prozent Angehörige bzw. Freunde, fünf Prozent ein Pflegeheim und zwei Prozent ein Krankenhaus (Rest: anderer Ort).
Zusammenfassung
- 38 Prozent der Österreicher würden die Möglichkeit eines assistierten Suizids jedenfalls oder eher schon in Anspruch nehmen.
- Umgekehrt lehnen dies 17 Prozent aus ethisch-religiösen oder sonstigen Gründen ab, zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Online-Umfrage von Marketagent.
- 37 Prozent antworteten, dass sie sich in dieser Frage nicht sicher sind und intensiver darüber nachdenken müssten.