Arigona Zogaj ist jetzt Österreicherin
2008 sollte die Familie Zogaj in den Kosovo abgeschoben werden. Damals entbrannten große zivile Proteste, man wollte die Abschiebung nicht hinnehmen.
Arigona Zogaj ist nun 32 Jahre alt und erhielt 2023 die österreichische Staatsbürgerschaft, berichteten die "Salzburger Nachrichten".
Mittlerweile lebt die gesamte Familie Zogaj wieder in Österreich. Mit der Rot-Weiß-Rot-Karte erhielten sie Aufenthalts und Arbeitsberechtigung.
Kritik an Vorgehen der Behörden
Der Fall Zogaj sorgte für großes Aufsehen: Die 15-Jährige tauchte unter, nachdem ihre Familie zur Abschiebung abgeholt wurde. Sie drohte mit Suizid, untergebracht wurde sie von einem Pfarrer.
Der damalige Innenminister Günther Platter (ÖVP) verweigerte humanitäres Aufenthaltsrecht, bis zum Schulschluss 2008 durfte Zogaj bleiben. Im Sommer 2010 reiste die Familie freiwillig aus, im Herbst kam ein positiver Visums-Bescheid.
Auch die ehemalige Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) ging mit einem Sager zur Causa ins öffentliche Gedächtnis ein: "Ich habe nach den Gesetzen vorzugehen, egal, ob mich Rehleinaugen aus dem Fernseher anstarren, oder nicht."
Die österreichische Justiz ermittelte damals auch gegen die Rechtsvertreter der Familie - die Anschuldigungen wurden fallen gelassen - was später von der zuständigen Vereinigung Österreichischer StrafverteidigerInnen kritisiert wurde.
Zusammenfassung
- Der Fall rund um die Abschiebung der gebürtigen Kosovarin Arigona Zogaj sorgte 2008 für großen Wirbel.
- Nun, 15 Jahre später, erhielt Zogaj die Staatsbürgerschaft.