APA/HELMUT FOHRINGER

Anschlag: Gedenken jüdischer Studenten und junger Muslime

Nach dem Gebet in der Innenstadt mit Imamen und anderen Geistlichen hat am Donnerstag ein weiterer Akt mit Vertretern des Islam und des Judentums zum Terroranschlag in Wien stattgefunden: Am Morzinplatz, unweit vom Tatort entfernt, trafen einander unter anderem jüdische Studentenvertreter mit der Muslimischen Jugend Österreich zu einer Kundgebung, die mit einem Lichtermeer endete. Zu Wort kamen auch Vertreter mehrerer Parteien.

Es gelte, "eine mörderische Ideologie zu bekämpfen", appellierte Bini Guttmann von der European Union of Jewish Students (EUJS) an die politischen Verantwortlichen, den Kampf gegen den Islamismus "mit voller Härte des Rechtsstaats" zu führen. Von einem "Angriff von einem Menschen, der sich am Rande der Gesellschaft befand", sprach Bouchra Ikherrazene von der MJÖ und gab gleichzeitig aus: "Ein Terrorist wird niemals unsere Gesellschaft definieren."

Für die SPÖ sprach Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner bei der Gedenkkundgebung. "Terror ist der feige Versuch, andere klein zu machen, um sich selbst größer zu fühlen", sagte sie in ihrer Rede und: "Wir werden keinen Millimeter weichen." Auch ÖVP-Europaabgeordneter Othmar Karas appellierte an die mehreren Hundert Besucher, zusammenzuhalten, denn Hass könne und dürfe nie stärker sein.

"Wien ist verletzt worden", befand die grüne Vizebürgermeisterin der Bundeshauptstadt, Birgit Hebein, um anschließend zu konstatieren: "Du starkes Wien, du gehst nicht unter. Und das wird immer so sein." Freiheit, Solidarität, Demokratie und Aufklärung seien "Versprechen dieser Stadt, die wir jeden Tag erneuern werden". Christoph Wiederkehr, Klubchef der NEOS in der Stadt, ortete gerade jetzt Zusammenhalt über religiöse Grenzen und Zuversicht. Dieser werde immer stärker sein als Hass, der gesät wurde.

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  • Dieser werde immer stärker sein als Hass, der gesät wurde.