Großes europäisches Fälscher-Netzwerk in Italien aufgedeckt
Gegen 38 Personen, denen Handel mit gestohlenen Gütern, Fälschung und Vermarktung von Kunstgegenständen vorgeworfen wird, wird ermittelt. Über 2.100 gefälschte Kunstwerke wurden konfisziert. Wären sie auf den Markt gelandet, hätte dies der Bande Einnahmen von über 200 Millionen Euro beschert. Die Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt Pisa eingeleitet und dann von der Abteilung für den Schutz des kulturellen Erbes der Carabinieri in Rom weitergeführt.
Die Fälschungen, die bei zahlreichen Beschlagnahmungen in Italien, Spanien und Belgien sichergestellt wurden, tragen die Namen von international bekannten Künstlern, darunter Gustav Klimt, Van Gogh, Amedeo Modigliani, Andy Warhol, Banksy, Pablo Picasso, Joan Miro', Francis Bacon, Wassily Kandinsky, Henry Moore, Marc Chagall, Monet, De Chirico, Paul Klee, Jean-Michel Basquiat und Salvador Dali, teilten die Justizbehörden in Italien mit.
Die Ermittlungen begannen mit der Beschlagnahmung von 200 Werken eines Unternehmers aus Pisa, darunter ein Gemälde, das die "Karyatide" von Amedeo Modigliani darstellt und nach dem die Polizeiuntersuchung benannt wurde. Die Durchsuchungen führten zur Entdeckung von Fälscherwerkstätten und zur Beschlagnahmung von gefälschten Kunstwerken und über 500 gefälschten Echtheitszertifikaten und -stempeln, bestätigte Eurojust.
Die kriminellen Aktivitäten wurden durch "hochspezialisierte Produktionslabors" und eine gut organisierte Vertriebsstruktur unterstützt. An den Ermittlungen beteiligten sich u.a. die spanische Guardia Civil, die spanische und die französische Polizei. Dabei handelt es sich um einer der größten Betrugsversuche, die jemals in der Kunstwelt unternommen wurden, vereitelt werden.
Zusammenfassung
- Die italienische Polizei hat ein europaweites Netzwerk von Kunstfälschern aufgedeckt, das Werke von Künstlern wie Gustav Klimt und Andy Warhol fälschte. Insgesamt wurden über 2.100 gefälschte Kunstwerke konfisziert.
- Gegen 38 Personen wird ermittelt, die im Verdacht stehen, in den Handel mit gestohlenen und gefälschten Kunstwerken verwickelt zu sein. Die Fälschungen hätten der Bande über 200 Millionen Euro eingebracht.
- Die Ermittlungen, die von der Staatsanwaltschaft Pisa und den Carabinieri in Rom geführt wurden, führten zur Entdeckung von Fälscherwerkstätten und der Beschlagnahmung von gefälschten Echtheitszertifikaten.