APA/APA (SYD MEAD, 1981)

Graz Museum zeigt Ausstellung des "Blade Runner"-Designers

Syd Mead hat für legendäre Science-Fiction-Filme wie "Blade Runner" atemberaubende Welten erfunden. Dem Designer utopischer Filmwelten ist im Graz Museum bis Anfang Februar eine Ausstellung gewidmet. Sie versammelt rund 30 Gouachen und Zeichnungen mit dem Fokus auf visionäre urbane Räume und Stadtutopien. Zu sehen ist auch der jüngst fertiggestellte Dokumentarfilm über die Werke, Inspiration und den Lebenslauf des Künstlers (geb. 1933), der 2019 in Kalifornien verstarb.

Syd Mead hat die Vorstellung einer ganzen Generation von dem, wie hochtechnisierte Städte künftig aussehen und funktionieren könnten, mitgeprägt: Er war maßgeblich für den Look von Stadtsettings in Filmen wie"Star Trek: Der Film", "Blade Runner", "Aliens", Tron oder "Elysium" verantwortlich. Für sie entwickelte sich der Künstler, der sich selbst als "Visual Fururist" bezeichnete, nicht nur die Architektur sondern auch gleich die Mobilitätskonzepte mit fliegenden Autos, autonomen Fahrzeuge und Raumschiffen. Die Ausstellung im Graz Museum zeigt österreichweit erstmals Arbeiten des Künstlers in einer Einzelausstellung, schilderte Museums-Chef Otto Hochreiter bei der Präsentation am Montag.

"Star Trek: Der Film" (1978) war der erste Science-Fiction-Film, an dem Mead mitgearbeitet hat. Zuvor hatte er als Industriedesigner für Unternehmen wie Ford, Chrysler, Philips Electronics oder Sony bahnbrechende Designs entworfen. Im Jahr 1982 kam der Kultfilm "Blade Runner" von Regisseur Ridley Scott in die Kinos: Er spielt im Jahr 2019 in einem düsteren, postapokalyptischen Los Angeles, dessen Szenario von Mead entworfen wurde. Anders als in seinen bis dahin erschaffenen Stadtutopien, zeichnete er laut den Ausstellungsmachern einen urbanen Alptraum und Betonkosmos, der einer steingewordenen Hölle ähnelt.

Die Grazer Ausstellung, die zuvor schon in Berlin und Kriens (Schweiz) zu sehen war, wurde vom deutsch-österreichischen Architekturbüro O&O Baukunst (Ortner & Ortner Baukunst) entwickelt. Sie zeigt eine Auswahl an Meads überzeugend realistischen Zeichnungen und Gouachen, die Entwürfe für die Filmsettings als auch Arbeiten für Auftraggeber wie Autohersteller und Transportunternehmen umfassen. Die Werke, die in drei Räumen zu sehen sind, umfassen einen Zeitraum von den 1970er-Jahren bis ins Jahr 2004. In einem kurzen Dokumentarfilm, der zur Ausstellung entstanden ist, spricht der Künstler über seine Designprojekte und seinen Leben - kurze Zeit bevor der Filmdesigner am 30. Dezember 2019 mit 86 Jahren in Pasadena (Kalifornien) nach langer Krebserkrankung starb.

Inhaltlich knüpft die kompakte Grazer Schau an die bereits im Juli eröffnete Ausstellung "Ungebautes Graz. Architektur für das 20. Jahrhundert" an, die sich ebenfalls mit Ideen und Visionen auseinandersetzt, die nie verwirklicht wurden, betonte Hochreiter. Zugleich ist sie als "Vorspann" auf die Ausstellung "Die Stadt als Datenfels. Wie wir in Zukunft leben wollen", die im Frühjahr 2021 zu sehen sein wird, zu verstehen.

(S E R V I C E - Ausstellung "Syd Mead - Future Cities. Designer der Welt von Blade Runner" im Graz Museum, bis 7. Februar 2021. Infos: https://www.grazmuseum.at/ausstellung/syd-mead-future-cities )

ribbon Zusammenfassung
  • Syd Mead hat für legendäre Science-Fiction-Filme wie "Blade Runner" atemberaubende Welten erfunden.
  • Die Ausstellung im Graz Museum zeigt österreichweit erstmals Arbeiten des Künstlers in einer Einzelausstellung, schilderte Museums-Chef Otto Hochreiter bei der Präsentation am Montag.
  • "Star Trek: Der Film" (1978) war der erste Science-Fiction-Film, an dem Mead mitgearbeitet hat.