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"A Better Place" zeigt Resozialisierung als spannende Serie

300 Häftlinge kommen im Zuge eines Resozialisierungsprogrammes frei und werden in eine Stadt eingegliedert. Das Programm "Trust" soll die Straftäter therapieren und wieder in die Gesellschaft integrieren - so die Ausgangslage der Serie "A Better Place" auf Canal+ (ab 13. Dezember abrufbar). "Es sollte keine Science-Fiction-Utopie werden. Wir wollten, dass die Zuschauer fühlen, das passiert jetzt hier bei uns", sagte Regisseur Konstantin Bock bei einem Pressetermin in Wien.

Maria Hofstätter spielt die idealistische Wissenschafterin Petra Schach, die das Projekt nach dem Motto "Heilung statt Strafe" leitet. Die Rolle habe sie wegen der Idee der achtteiligen Serie, nicht wegen der von ihr verkörperten Figur übernommen, betonte die Schauspielerin am Dienstag im Gespräch mit der APA: "Es war spannend, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Es gibt jede Menge Krimis, man findet die Täter, die dann schon irgendwo eingesperrt werden. Und es gibt Gefängnisfilme, die eben im Gefängnis selbst spielen. Aber sich mit dem Thema Resozialisierung zu beschäftigen, das ist neu. Die Serie beleuchtet das in allen Aspekten."

Bei aller Komplexität der Materie bleibt die Unterhaltung nicht auf der Strecke. "Indem es viele Charaktere gibt, die verschiedenste Perspektiven mit ihrer Figur erzählen, ist es trotzdem leicht konsumierbar", sagte Hofstätter. "Man kann sich mit allen Figuren ein Stück weit identifizieren und deren Sichtweise verstehen. Man bekommt damit ein sehr breites Bild von der Thematik."

Die Macher der Serie wollten das kontroverse Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln beleuchten und Spannungen zwischen Tätern und Opfern und generell in der Gesellschaft zur Sprache bringen. "Wir haben überlegt, welche Gründe es für Kriminalität gibt, was typische Situationen sind, warum Menschen in Gefängnissen landen", erzählte Alexander Lindh, einer der Entwickler der Serie. "Dann haben wir symbolische Taten zu Figuren werden lassen. Um Stereotypen zu vermeiden, wurde eng mit den Schauspielern und der Regie gearbeitet, die Bücher immer wieder überarbeitet. So wurden die Figuren authentisch."

Die Serie zeigt etwa, wie ein Opfer reagiert, wenn es wieder auf den Täter trifft, wie Medien sofort dem Programm die Schuld geben, wenn die Stadt von einer Raubserie heimgesucht wird, oder was passiert, wenn der Name eines Pädophilen durchsickert. "Es war uns wichtig, die Stimmen aus der Bevölkerung dieser fiktiven Stadt fast wie eine eigene Figur immer wieder auftauchen zu lassen", erläuterte Bock, der neben seinem Cast auch auf Stimmung und Atmosphäre setzte.

Über den Zugang der Macher zu den Charakteren sagte Bock: "Wir haben es mit der Figur von Frau Schach gehalten. Sie plädiert, nicht in Täter- und Opfer-Kategorien zu denken, sondern dass wir es mit Menschen mit sehr komplexen Geschichten zu tun haben. Wir sehen im Verlauf der Geschichte, dass Opfer zu Tätern werden, dass Täter oftmals Opfer bestimmter Umstände geworden sind." Als "character-driven" bezeichnet Lindh "A Better Place", die Serie untersuche "innere Konflikte sowie die universellen Themen Vertrauen, freier Wille und Gemeinschaft".

Ob sich das Publikum nicht nur unterhalten lässt, sondern auch nachhaltig mit der Materie auseinandersetzt? "Das hoffe ich", antwortete Hofstätter. "Nachdem es selbst uns Schauspielern so geht, kann ich mir vorstellen, dass es da viel Gesprächsbedarf und unterschiedliche Meinungen gibt. Oder dass man überhaupt anfängt, über das Thema nachzudenken."

(S E R V I C E - https://www.canalplus.at/stream)

ribbon Zusammenfassung
  • In der Serie 'A Better Place' werden 300 Häftlinge im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms in eine Stadt integriert, um Straftäter zu therapieren und wieder in die Gesellschaft einzugliedern.
  • Maria Hofstätter spielt die idealistische Wissenschaftlerin Petra Schach, die das Projekt mit dem Motto 'Heilung statt Strafe' leitet, und die Serie beleuchtet das Thema Resozialisierung aus verschiedenen Perspektiven.
  • Die Serie, die ab dem 13. Dezember auf Canal+ verfügbar ist, untersucht universelle Themen wie Vertrauen und Gemeinschaft und zeigt die komplexen Beziehungen zwischen Tätern und Opfern.